Prämie für Siedler:
Frühzeitige Räumung wird belohnt
Auch wenn das Kabinett erst im März kommenden
Jahres endgültig über den Rückzug aus dem Gaza-Streifen zu
entscheiden hat, plant die israelische Regierung bereits im August
diesen Jahres mit der Räumung jüdischer Siedlungen zu beginnen.
Siedler, die Gaza freiwillig frühzeitig verlassen, könnten
zusätzlich zur Entschädigung für Haus und Grund eine einmalige
Zahlung von bis zu 30.000 US-Dollar erhalten.
Aus offiziellen Regierungskreisen hieß es am Donnerstag, dass
bereits Ende Juli ein entsprechender Plan aufgestellt sein könnte,
der dann von der Knesseth noch vor der Sommerpause abgesegnet werden
könnte. Der zuständige Regierungsausschuss wird am Dienstag
anfangen, die Details auszuarbeiten.
Der Ausschuss hat mittlerweile einen Zeitplan
erstellt, nach dem alle jüdischen Siedler bis Ende August 2005 den
Gaza-Streifen verlassen sollen. Siedlungen, die danach weiter
fortbestehen, würden zwangsgeräumt, diese Siedler werden keinerlei
Entschädigung erhalten. Ab 1. September 2005 wird der Gaza-Streifen
geschlossene militärische Zone, der Rückzug solle komplett bis 1.
Oktober 2005 abgeschlossen sein.
Der Abzug aus Gaza wurde unterdessen aus
Regierungskreisen mit Gesamtkosten von 6,5 Billionen NIS beziffert,
davon 4,5 Billionen Entschädigung für die Siedler und 2 Billionen
NIS für Sicherheitsmaßnahmen. Weitere 500 Millionen NIS werden für
die geplante Evakuierung der vier Siedlungen in der West Bank
geschätzt. Gutachter
haben bereits damit begonnen, die Häuser und Grundstücke der Siedler
zu schätzen. Die Entschädigungssumme wird sich unter anderem danach
richten, wie lange die Familie dort wohnt, Größe von Haus und Grund,
Größe der Familie selbst. Eine durchschnittliche Familie wird
voraussichtlich eine Entschädigung in Höhe von 300.000 US-Dollar
erhalten.
hagalil.com
11-06-2004 |