hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

Zu den Operationen gegen die Hamas:
Wohin gehen wir von hier aus?

Analyse von Ze’ev Schiff, Ha'aretz, 20.02.2003
Übersetzung Daniela Marcus

In den letzten 24 Stunden haben die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) ihre Operationen gegen die Hamas durch eine Serie weiterer Operationen in Nablus und im Gazastreifen ausgeweitet. Weil Kassam-Raketen auf die israelische Stadt Sderot (zwischen Ashkelon und Be’er Sheva) geschossen wurden, werden diese Operationen wahrscheinlich noch zunehmen und sogar die Einnahme von palästinensischem Gebiet umfassen.

Obwohl es zwei getrennte Operationen waren –eine in Nablus, die andere in Gaza- und beide von unterschiedlichen regionalen Kommandos ausgeführt wurden, haben sie gemeinsam, dass beide Offensiven gegen die Hamas gerichtet waren. Die IDF betrachten Nablus immer noch als Terroristenhauptstadt in den Territorien und die dortige Kasbah als das von der Hamas kontrollierte Schlüsselzentrum. In der Kasbah bewegen sich bewaffnete Hamasleute ohne Angst.

In anderen Gebieten der West Bank hat die Hamas heftige Schläge hinnehmen müssen und die Verbindungen zwischen den einzelnen Zellen der Organisation wurden geschwächt. Hamas-Kommandeure in Gaza versuchen nun, neue Verbindungen zu den verschiedenen Zellen in der West Bank aufzubauen. Deshalb entschied man bei den IDF, sich dieses Mal auf die Kasbah von Nablus zu konzentrieren.

Diese Art von Operation ist sehr komplex, weil sie von Infanteristen mit Gewehren ausgeführt werden muss, und zwar ohne Hilfe gepanzerter Kräfte. Es besteht also die Gefahr, auf Heckenschützen zu treffen. Und von den hohen Gebäuden, die sich entlang der engen Gassen befinden, können problemlos Angriffe auf die Soldaten ausgeführt werden. Sich von Haus zu Haus zu bewegen, ohne die Deckung zu verlieren, ist auch extrem schwierig.

Am ersten Tag der Operation töteten Soldaten zwei Palästinenser, die versuchten, Molotowcocktails auf sie zu werfen. Sie nahmen auch eine Arbeitsstätte für die Herstellung von explosivem Material ein. Sie blieben über Nacht in der Kasbah. Diese Operation wird wahrscheinlich noch einige Zeit anhalten, denn bisher wurde noch kein Termin für ihr Ende genannt.

Die Operation in Gaza war ursprünglich nur auf die Arbeitsstätten gezielt gewesen, die dazu benutzt wurden, um Kassam-Raketen und Mörsergranaten herzustellen. Es gibt in dem Gebiet, in dem die Truppen operieren, auch eine Schule, von der angenommen wird, dass sie dem geistigen Führer der Hamas, Scheich Ahmed Yassin, angeschlossen ist.

Die Operation war bereits einige Zeit in Gang. Je länger sie dauerte, desto mehr bewaffnete Männer –anscheinend Hamasmitglieder- versammelten sich in der Gegend. Zehn von ihnen wurden getötet, einige durch Schüsse von Hubschraubern, andere durch Gewehrfeuer der Givati-Brigade. Auch von dieser Operation wird angenommen, dass sie die nächsten Tage anhalten wird.

Derzeit haben die IDF nicht die Absicht, Gebiete im Gazastreifen zu besetzen und dort auf unbestimmte Zeit zu bleiben wie in der West Bank. Was diese Entscheidung jedoch ändern könnte, ist die wiederholte Bombardierung von Sderot, einer Stadt mit 25.000 Einwohnern, die sich innerhalb der Grünen Linie befindet. Bis zum heutigen Tag wurde diese Stadt in zehn verschiedenen Vorfällen von 21 Kassam-Raketen getroffen. Die Hamas hat auch Mörsergranaten auf Sderot gefeuert.

Der letzte Raketenangriff –abgesehen vom gestrigen- fand vor drei Wochen statt. Die Pause dazwischen wird dem Druck zugeschrieben, den der Präventive Sicherheitsdienst der Palästinensischen Autonomiebehörde auf die Hamas ausgeübt hat. Der Beschuss durch Mörsergranaten ging aber auch in dieser Zeit weiter.

Letzte Nacht traf sich der Generalstab der IDF, um zu entscheiden, wohin die Operation von hier aus gehen sollte. Das gegenwärtige Denken ist, dass man die Angriffe auf Sderot nicht still dulden kann, egal, ob die Stadt von Kassam-Raketen oder von Mörsergranaten getroffen wird. Um diesen Angriffen ein Ende zu bereiten, wird die Armee keine andere Wahl haben, als das palästinensische Gebiet im nördlichen Gazastreifen einzunehmen, das in Kassamraketen- und Mörsergranatenreichweite zu Sderot liegt. Solch eine Operation wäre für die Stadt Beit Hanun besonders hart.

Die Zellen, die die Kassam-Raketen abschießen, kommen im Allgemeinen von Gaza-Stadt nach Beit Hanun. Um diesen Zellen das Leben schwerer zu machen, zerstörten die IDF kürzlich eine Anzahl von Brücken im nördlichen Gazastreifen.

hagalil.com 20-02-2003

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved