Hand in Hand mit arabischen Führern:
Scharon und sein Gegenteil
Chemi Shalev in M'ariw
In
einigen Tagen wird man Ariel Sharon Hand in Hand mit arabischen Führern
und einem ehrgeizigen amerikanischen Präsidenten wandeln sehen. Die
israelische Öffentlichkeit wird sich in den Arm kneifen müssen, um zu
verstehen, dass es sich wirklich um Arik handelt, nicht etwa um einen
verkleideten Shimon Peres.
Die entschlossenen
politischen Maßnahmen Sharons der letzten Tage haben alle überrascht,
die Rechte haben sie jedoch in einen Schockzustand versetzt, der
durchaus mit einem Erdbeben enden könnte. Die Likud-Fraktion versuchte
gestern, die verlorene Ehre der Oslo-Hasser zu retten, während die NRP
und der Ichud Ha Leumi herumrannten, und alle möglichen Ausreden für ihr
Verbleiben in der Regierung stotterten.
Auch Netanjahu sah bei
dieser Geschichte nicht besonders gut aus. Er beugte sich Überlegungen,
die mit Taktik und Prestige zusammenhingen, und am Ende stellte er sich
als ziemlicher Waschlappen heraus. Hingegen verhielt sich AM Shalom
klug. Er verzichtete auf die wüsten Reden der Likud-Mitglieder und fuhr
stattdessen nach Griechenland, um die ersten Früchte des neuen
politischen Frühlings zu ernten.
Das Allergrößte bei
Sharon ist jedoch, dass er auch heute, nach all seinen entschlossenen
und rührenden Erklärungen, weiterhin allen den Kopf verdreht. Keiner ist
bereit zu wetten, dass Sharon tatsächlich zu einem neugeborenen
Friedenskämpfer geworden ist, und nicht noch immer der alte Wolf im
Schafspelz ist. Ob hier wirklich ein neuer und überraschender Tag
angebrochen ist, oder ob es sich um eine vorübergehende optimistische
Episode handelt, eine Fata Morgana in der Wüste.
hagalil.com
28-05-03 |