Palästinenser enthärten Forderungen:
Das Flüchtlingproblem umgehen
Ha’aretz Service und Associated
Press (AP)
In einem, an die USA überbrachten Entwurf für
ein endgültiges Friedensabkommen, enthärteten die Palästinenser
einige Positionen zum Flüchtlingsproblem und boten Israel
Souveränität über das jüdische Viertel der Jerusalemer Altstadt und
über Teile der Westmauer, so berichtete vor kurzem die
Nachrichtenagentur Associated Press.
Der Vorschlag wurde während des Besuchs vom
palästinensischen Kabinettsminister Nabil Shaath, an Aussenminister
Colin Powell in Washington überreicht. Durch das Zeigen von
Flexibilität, hoffen die Palästinenser auf ein Entgegenkommen der
USA. Der Entwurf hält an gewissen Positionen fest, z.B. dass
Ost-Jerusalem Hauptstadt des pal. Staates wird, aber es werden
manche Positionen enthärtet und schriftlich zugesagt.
Israel‘s Regierungssprecher Dore Gold sagte, ihm
sei nichts darüber bekannt ob die Amerikaner den Vorschlag an die
Israelis gegeben hätten. Jedoch, so Gold, sei diese Diskussion
noch nicht ausgereift. „Im Moment ist die einzig realistische
Möglichkeit für uns, den Prozess fortzuführen, sobald die
Gewalt besiegt wurde“, sagt Gold.
Der palästinensische Vorschlag fordert eine
„faire Lösung“ des palästinensischen Flüchtlingproblems, wobei der
Wortlaut des arabischen Friedenplans übernommen wurde, der dieses
Jahr bei der Gipfelkonferenz der Arabischen Liga in Beirut erörtet
wurde.
Im Gegensatz zu früheren Dokumenten, erwähnt der
jetzige Plan nicht mehr das „Recht auf Rückkehr“ für ca. 4 Millionen
palästinensische Kriegsflüchtlinge und deren Nachkommen in ihre
früheren Heimstätte, die jetzt Israel ist. Es gibt nur einen
indirekten Verweis auf eine U.N. Resolution die besagt, dass
Palästinenser, die in ihre frühere Heimat zurückkehren wollten, die
Möglichkeit bekommen sollten, dies auch zu tun.
Grenzen zwischen den Staaten Palästina und
Israel wären die vom 4. Juni 1967, vor Besetzung der Westbank,
des Gaza Streifens und Ostjerusalems durch Israel. Hinzugefügt
wird aber auch, dass beide Seiten, den Grenzverlauf übereinstimmend
in geringem Masse modifizieren können.
Die Palästinenser bestehen seit geraumer auf Zeit
auf den Grenzen vom 4.06.1967, allerdings ist die Idee kleine
Landstriche zu tauschen nicht neu. Der ehem. Ministerpräsident
Ehud Barak bot im Jahr 2000 israelisches Land neben dem südlichen
Gazastreifen zum Tausch für Teile der Westbank. Israels
Transportminister Ephraim Sneh schlug vor, israelisch-arabische
Dörfer neben der Westbank mit jüdischen Siedlungen zu tauschen.
Der Vorschlag beinhaltet auch die Teilungsfrage
von Jerusalem, die seit langem das grösste Hinderniss für den
Frieden darstellt. Er positioniert „eine offene, für alle
Menschen zugängliche Stadt“, und bietet Israel Souveränität über
einen Teil der Altstadt. Vor zwei Jahren, begannen Barak und
Arafat über die heiligen Stätten zu verhandeln, aber die Gespräche
in Taba wurden ohne Übereinkunft im Januar 2001 abgebrochen.
Im Vorschlag an Powell heisst es „die
Palästinensische Seite überträgt Israel die Souveränität über das
jüdische Viertel und die Klagemauer, während die Palästinenser die
Souveränität über den restlichen Teil der Altstadt beibehalten.
Die Klagemauer ist der zugängliche Teil der
Westmauer, der erhaltene Rest der Umgrenzung des biblischen Tempels,
der im Jahre 70 allg. Z. zerstört wurde. Sie gilt im Judentum als
die heiligste aller Stätten. Der Tempelberg gilt auch als
dritt-heiligste Stätte im Islam. Muslime kennen sie als Haram
as-Sharif, oder das erhabene Heiligtum, der Ort an dem der Prophet
Muhammad zum Himmel emporgestiegen ist.
Der Vorschlag beinhaltet auch folgende Punkte:
Ein palästinensischer Staat wird einer Auflage über Bewaffnung
zustimmen (Begrenzte Bewaffnung).
Beide Staaten Israel und Palästina treffen ein Abkommen darüber,
dass sie sich niemals einem militärischen Bündnis anschließen
werden, welches gegen den jeweiligen Nachbarn gerichtet sei. Beide
Seiten verpflichten sich dazu keinem anderen Land die Befugnis zu
geben, ihre Länder als Kampfbasis zu benutzen, bei denen es sich um
Einsätze handelt die gegen Israel bzw. Palästina gerichtet sind.
Es wird eine permanente Verbindung zwischen der Westbank und dem
Gazastreifen geben.
Peres spricht sich für erneuten
Dialog aus:
Skepsis und Hoffnung
Ein Zaun und militärische Operationen
können nicht Grundlage der Beziehungen sein...
hagalil.com
25-07-02 |