hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

Recht der Palästinenser auf eigenen Staat erstmals anerkannt:
Israelische Regierung billigt Nahost-Friedensplan

Scharon: Es ist Zeit, dieses Stück Land zwischen uns aufzuteilen/ Flüchtlingen soll aber Rückkehr verwehrt werden

Von Thorsten Schmitz

Jerusalem – Das aus 23 Ministern bestehende israelische Kabinett hat am Sonntag den Friedensfahrplan des Nahost-Quartetts mit knapper Mehrheit angenommen. Rundfunkangaben zufolge stimmten zwölf Minister für und sieben dagegen, vier enthielten sich, darunter Finanzminister Benjamin Netanjahu. Vor der Abstimmung hatten ultrarechte und liberale Minister heftig über das Konzept gestritten, das in drei Phasen für das Jahr 2005 einen Palästinenserstaat vorsieht. Es ist das erste Mal, dass eine israelische Regierung einen Plan annimmt, der explizit die Schaffung eines Palästinenserstaates fordert. Rundfunkberichten zufolge stimmten die Minister gleichzeitig für einen Passus, der palästinensischen Flüchtlingen – insgesamt etwa 3,7 Millionen Menschen – die Rückkehr ins heutige Staatsgebiet Israels untersagt.

Israels Premier Ariel Scharon hatte die Sitzung mit den Worten eröffnet, er sei kein begeisterter Anhänger der Friedensinitiative. Dennoch sei der Plan "die beste derzeit verfügbare Alternative". Israel könne nur mit Hilfe einer Friedenslösung aus der wirtschaftlichen Rezession herausgeführt werden. Eine Ablehnung könne zudem zu einer Krise mit den USA führen. Gegenüber der Tageszeitung Jediot Achronot sagte Scharon, die Zeit sei gekommen, "dieses Stück Land zwischen uns und den Palästinensern aufzuteilen". Die palästinensische Regierung begrüßte die Annahme des Friedensplans. Zugleich wurde Israel aufgefordert, mit der Umsetzung sofort zu beginnen – etwa dem Rückzug israelischer Truppen aus autonomen Palästinensergebieten.

Während der mehrstündigen Debatte im israelischen Kabinett bestanden mehrere Minister auf Änderungen der auch "Road Map" genannten Initiative. So forderte Erziehungsministerin Limor Livnat, insgesamt drei Änderungen müssten in dem Plan in Form von Klauseln aufgenommen werden. Israel solle keinen Kompromiss in Bezug auf palästinensische Flüchtlinge eingehen, sich nicht auf die Grenzen von vor Beginn des Sechs-Tage-Kriegs 1967 zurückziehen und Jerusalem nicht teilen. Die amerikanische Regierung hatte bereits am Freitag zugesichert, die Bedenken Israels würden bei der Umsetzung des Planes berücksichtigt.

Bisher bestand Scharon vor allem darauf, den konkreten Zeitrahmen aus der internationalen Initiative zu tilgen. Der Plan sieht bereits für Ende diesen Jahres die Ausrufung eines provisorischen Palästinenserstaats vor. Nach Israels Willen soll ferner der Passus gestrichen werden, der eine einvernehmliche Lösung der Flüchtlingsfrage verlangt.

Palästinenserpräsident Jassir Arafat erklärte unterdessen, er werde sein Amt nicht aufgeben: "Ich werde nicht zurücktreten, sondern als Märtyrer sterben." Die USA verlangen eine völlige Entmachtung Arafats als Voraussetzung für eine Umsetzung des Friedensfahrplanes. Arafat räumte ein, dass er "nicht in allen Punkten" mit dem neuen palästinensischen Ministerpräsidenten Machmud Abbas übereinstimme.

Ansichten aus Israel

hagalil.com 26-05-03

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved