"Grenzen überschreiten":
Die israelisch-arabische Zeitschrift von und für
Teenager
Während die Gewalt im
israelisch-palästinensischen Konflikt unvermindert weitergeht,
versucht eine Gruppe junger Leute, Grenzen zu beseitigen. Die
Teenager, - israelische Juden und Araber, Palästinenser und
Jordanier, - arbeiten gemeinsam an einer Zeitschrift, die sich
"Grenzen überschreiten" nennt.
Dabei handelt es sich um ein
Gemeinschaftsprojekt, das im Jahr 1999 begann und Jugendliche
unterschiedlicher Herkunft zusammen bringt, um ein farbiges,
32seitiges Magazin zu produzieren, das alle zwei Monate
veröffentlicht und kostenlos an Schulen und unter
Jugendorganisationen der Gegend verteilt wird.
Die Zeitschrift ist Teil eines
Projektes, das sich "Miteinander leben lernen im Nahen Osten" nennt
und vom "International People's College" in Elsinore, Dänemark, ins
Leben gerufen wurde. Seit 1999 wurden 17 Ausgaben der Zeitschrift
herausgebracht. Und erst kürzlich bekam dieses Projekt einen
weiteren finanziellen Zuschuss von der Europäischen Union und dem
dänischen Außenministerium, damit das Magazin zwei weitere Jahre
lang publiziert werden kann.
Garba Diallo, Projektmanager von
"Grenzen überschreiten", hat geholfen, das Konzept des Magazins in
Dänemark zu entwickeln und Spenden zu sammeln, um es zu starten.
Diallo ist der Meinung, dass das Programm darin erfolgreich ist,
Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und ihnen
ein konkretes Forum zu geben, wo sie ihren Vorstellungen Ausdruck
geben können.
Das Magazin bringt Berichte von
Gymnasiasten zu den verschiedenen Bereichen des
israelisch-palästinensischen Konfliktes, aber auch Beiträge der
Teenager zu Musik oder Technologie. Und es gibt Lyrik und kreatives
Schreiben. Insgesamt sind 28 Teenager an der Zeitschrift beteiligt.
Im Redaktionsteam sind vier Erwachsene, die die verschiedenen
Gruppen der Jugendlichen koordinieren und die das Magazin
turnusmäßig herausgeben.
Mehrmals jährlich trifft sich die
Gruppe in Ländern wie der Türkei oder Zypern zu Wochenendseminaren.
Jedes Jahr nehmen neue Jugendliche daran teil. "Am Anfang sind die
Treffen immer spannungsgeladen", sagt Malka, wobei die jordanischen
Jugendlichen oftmals als Brücke zwischen den verschiedenen Gruppen
dienen: "Für sie ist es am einfachsten, freundlich zu sein, weil sie
nicht in den Konflikt involviert sind."
Zusätzlich zu den Vier-Tage-Seminaren
veranstaltet das Projekt jeden Sommer ein zweiwöchiges Seminar zum
Thema "Journalismus". Erst kürzlich kehrte die Gruppe von einem
vierzehntägigen Seminar in Dänemark zurück. Hier nahm sie an
Veranstaltungen zum Thema "Konfliktmanagement" teil und traf sich
außerdem mit Journalisten und dänischen Regierungsmitgliedern wie z.
B. dem dänischen Außenminister.
Die 17jährige Palästinenserin Jihan
Abdallah, die seit drei Jahren an dem Programm teilnimmt, sagt, die
Seminare haben ihr andere Ansichten von Israelis aufgezeigt, als
die, die sie bisher kannte. Außerdem hatte sie die Chance, auch ihre
eigene Meinung zu äußern.
"Es gab eine Menge Dinge, die ich mir
von der Seele reden musste", sagt Abdallah. "Das ermöglicht uns,
Grenzen zu überschreiten, einander zuzuhören und Dinge zu sagen, die
gesagt werden müssen."
Durch weitere EU-Fördermittel wird
"Grenzen überschreiten" in diesem Herbst zusätzlich ein
Radioprogramm von israelischen und palästinensischen Jugendlichen
erhalten: "Stimme des Friedens". Der Sender soll am 4. November mit
seiner Ausstrahlung beginnen, dem Jahrestag der Ermordung des
früheren israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin. Das
Programm soll drei Stunden am Tag senden, je eine Stunde in
Hebräisch, Arabisch und Englisch.
Ha'aretz, © Botschaft des Staates
Israel
Grenzen überschreiten:
Miteinander leben lernen - durch Schreiben
Während die Gewalt im
israelisch-palästinensischen Konflikt unvermindert weitergeht,
versucht eine Gruppe junger Leute, die Grenzen zu beseitigen...
hagalil.com
17-09-2003 |