hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

Tel Aviv, 11. Mai, Rabin-Platz:
Größte Friedensdemo seit Rabins Ermordung
 
Life von der Kundgebung Studio
(Jarkoni und andere)

"Zwei Staaten für zwei Völker, der Staat Israel und der Staat Palästina, in den Grenzen der Grünen Linie!" Etwa 100.000 Menschen kamen gestern auf dem Rabin Platz in Tel Aviv zusammen, um ihre Unterstützung für diesen Grundsatz zu zeigen. Die sog. "Friedenskoalition", ein Zusammenschluß aus neun verschiedenen Friedensorganisationen, darunter auch Peace Now, konnte damit die größte Demonstration der Linken seit Ausbruch der Zweiten Intifada organisieren.

Die Stimmung wurde einhellig als ausgesprochen positiv beurteilt. Manche meinten sogar, es sei die "beste" Demonstration seit der Ermordung von Yitzhak Rabin gewesen. Das lag sicher auch an der bunten Zusammenstellung der Redner, viele Künstler unterstützten die Veranstaltung.

Neben dem Knesseth-Abgeordneten Jossi Sarid, Vorsitzender der oppositionellen Meretz-Partei, sprach der fühere Justizminister und Labour-Abgeordnete Jossi Beilin. Er warf Scharon vor, die Nation in eine Katastrophe zu führen und erinnerte daran, daß das Hauptereignis, das den Friedensprozeß gestoppt hat, vor sieben Jahren auf diesem Platz stattfand, als Premierminister Rabin erschossen wurde. "Ich verspreche Yitzhak Rabin, dass wir den Job vollenden werden", schloß Jossi Beilin.
 

Amos Oz

Die Rede von Amos Os


Jossi Sarid

Zu den Rednern gehörte auch Amos Oz, der bekannte israelische Autor, der sich ebenfalls auf den Ort der Demonstration bezog. Gerade von dieser Bühne, so Oz, müsse man der israelischen Regierung in aller Deutlichkeit klarmachen, daß Frieden und Sicherheit nicht in den Gassen von Jenin und Nablus auf uns warten. "Wir haben Gaza bereits früher erobert und kontrolliert und dort weder Frieden noch Sicherheit gefunden. Es ist jetzt an uns, nach Hause zurückzukehren, vielleicht um unser Haus zu verteidigen." Er richtete sich auch an Palästinenserpräsident Arafat und sagte, gerade von dieser Bühne aus müsse er sich sagen lassen, dass Terror und Gewalt der falsche Weg sind. "Die Unabhängigkeit Palästinas wird man nicht durch Terror, Gewalt gegen Unschuldige und die Ermordung israelischer Bürger aufbauen können. Gerade von dieser Bühne aus und angesichts dieser großen versammelten Menge müssen wir der Palästinensischen Führung zurufen, dass sie anstatt Terror zu fördern, mit uns zusammen in Camp David oder Taba sitzen sollte, um die Arbeit zu Ende zu führen."

Die Situation beschrieb er mit dem Bild eines Patienten, der genau wisse, dass sein Zustand ernst sei. Schweren Herzens und unter großen Schmerzen habe er sich zur Operation entschlossen, wohlwissend um die Risiken und die folgenden Verluste und Einschränkungen. Er, die Angehörigen und die Ärzte, sie alle wissen genau was zu tun ist. Sie wissen auch ganz genau an welcher Linie der entscheidende Schnitt erfolgen muss - jedoch, die gewählten Ärzte, sie zaudern noch und bringen neues Leid über die ihnen Anvertrauten, sie verzögern die dringende Behandlung, gefährden die Genesung - und setzen das Überleben aufs Spiel.

Grossen Beifall erhielt die Sängerin Jaffa Jarkoni, "die Stimme des Unabhängigkeitskampfes". Jarkoni, die mit ihren Liedern jeden Krieg Israels begleitet und jeden Kampf unterstützt hat und so selbst zu einem lebendigen Symbol des zionistischen Staates wurde, wurde in den vergangenen Wochen zur Persona non grata. Sie hatte in einem der üblichen Interviews zum Gefallenen-Gedenktag Kritik an der "Fortführung der Besatzung" geäußert. Seit dem wurden sämtliche Einladungen und Konzerte abgesagt, unter anderem eine seit langem vorbereitete Gala zur Ehrung ihres Lebenswerkes. Auf der Demonstration verlieh sie ihren Klassikern "Hen Efschar" (Ja, es ist möglich) und "Heminu Jom Jawo" (Glaubt daran, der Tag wird kommen) eine überraschend aktuelle Bedeutung.
 

Jaffa Jarkoni begrüßt Abi Nathan,
Voice of Peace


Dudu Topas

Nach dem Auftritt: Jaffa Jarkoni
mit ihrem Enkel

Jaffa Jarkoni: Hen efschar - Haminu Jom jawo

Yaffa Yarkoni:
[Bab el Wad] [haamini Jom jawo] [Hen efschar]

Jaffa Jarkoni kam trotz diverser Morddrohungen rechtsextremer Kreise zur Demonstration. Eine Morddrohung hatte auch der Entertainer Dudu Topas erhalten, der sich am Ende seiner Rede an die feigen anonymen Hetzer wandte: "Wenn Ihr meint, uns damit zum Schweigen zu bringen, habt Ihr Euch getäuscht, wie Ihr hier sehen könnt."
 


Aviv Geffen

Geffen: Schir azuw / Ein trauriges Lied

Zuletzt trat Aviv Geffen auf, der seit ein musikalisches Symbol des "anderen Israels" ist und sich auch selbst als Vertreter eines großen Teils der Jugend versteht. Als er sein neuestes Lied "Schir azuw" (Ein trauriges Lied) anstimmte, begleitete ihn die bewegte Menge.




haTikvah - die anwesenden Knesseth-Abgeordneten

aue/dg - haGalil onLine 12-05-2002

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved