Umfrage zeigt:
17 % der Italiener sind gegen die Existenz Israels
Nachrichtenartikel von Sharon Sadeh, Ha'aretz,
11.11.2003
Übersetzung Daniela Marcus
Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage
haben Italiener gemischte Gefühle gegenüber Israel und gegenüber der
Jüdischen Gemeinde in ihrem Land. Die Umfrage zeigte, dass ein
Fünftel der Italiener einen stereotypen Rassismus in sich trägt.
In der nationalen Umfrage, die in der Tageszeitung
"Corriere della Sera" veröffentlicht wurde, sagten 70 Prozent der
Befragten, Israel habe trotz der schlechten Politik der israelischen
Regierung ein Recht zu existieren, während 17 Prozent der Meinung
waren, es sei das beste, Israel würde aufhören zu existieren.
Weiterhin sagten 22 Prozent der Befragten,
italienische Juden seien "keine richtigen Italiener", während 51
Prozent der Meinung Ausdruck verliehen, italienische Juden hätten
eine andere Mentalität und einen anderen Lebensstil als sonstige
Italiener.
Im Hinblick auf Israel zeigte die Umfrage, dass
die Mehrheit der Italiener, nämlich 52 Prozent, sich nicht mit
Israel in Verbindung bringen kann, während 42 Prozent sagten, sie
können es.
Die Umfrage wurde letzte Woche vom
ISPO-Forschungsinstitut unter 700 Personen durchgeführt. Sie wurde
von Professor Renato Mannheimer, einem bekannten italienischen
Soziologen, ausgearbeitet.
Die Umfrage wurde aufgrund einer öffentlichen
Debatte in Italien angeordnet, die der Veröffentlichung der
EU-Umfrage folgte, der zufolge 59 Prozent der EU-Bürger glauben,
dass Israel eine Bedrohung für den Weltfrieden ist.
Die italienische Debatte konzentrierte sich auf
die Frage, ob die EU-Umfrage -die die Palästinensische
Autonomiebehörde aufgrund dessen, dass es sich bei ihr nicht um
einen Staat handelt, nicht erwähnt hatte- unausgewogen und
irreführend gewesen sei.
Viele öffentliche Personen haben seither die
Meinung geäußert, dass die Fragen der EU-Umfrage von den Befragten
nicht verstanden worden seien. Mannheimer wollte wissen, ob dies
wirklich der Fall ist oder ob die Umfrage die öffentliche Meinung in
Italien reflektiert.
Die Haltung der befragten Italiener in dieser
letzten Umfrage steht im Gegensatz zur pro-israelischen Haltung der
italienischen Regierung. Die "Financial Times" berichtete am Montag,
der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi habe sich einer
EU-Initiative entgegen gestellt, die Israel wegen der Boykottierung
des EU-Gesandten für Nahost, Mark Otte, verurteilen wollte.
Eurobarometer Oktober 2003:
Die
Rolle der EU im Nahost-Friedensprozess
Auszüge aus den ursprünglich zurückgehaltenen EU-Meinungsumfragen...
hagalil.com
11-11-2003 |