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Scharon in Norwegen:
Kein Wort über Oslo

Sharon schlug Norwegens PM vor, Tausende Palästinenser aufzunehmen

PM Sharon bestand darauf, bei seinem Norwegen Besuch, die Hauptstadt Oslo zu übergehen und kam direkt in die Kleinstadt Molde, ins Sommerhaus seines norwegischen Kollegen. Als Sharon gefragt wurde, ob sein Besuch in Molde ein Zeichen dafür ist, dass das Oslo Abkommen nun endgültig begraben sei, sagte er: „Das Oslo Abkommen bedarf keines solchen Aktes, um seine todkranke Lage zu beurteilen, oder abzuschätzen, wohin es uns geführt hat.“

Bei dem Treffen, dass in einer freundschaftlichen Atmosphäre stattfand, brachte Norwegens PM Bondevik eine lange Liste von Forderungen an Israel vor. Er rief Israel auf, die Siedlungen total einzufrieren, trotz des natürlichen Wachstums. Darauf antwortete Sharon: „Als gläubiger Christ, würden Sie Abtreibungen fördern? Was soll denn ein junges Paar machen, das eine Familie in einer Siedlung gründen möchte?“

Der norwegische Staatschef sprach auch von dem Bedürfnis, alle illegalen Außenposten zu räumen und fragte, warum Israel nicht auch die Siedlungen im Gaza Streifen räumt, wie es Shimon Peres vorschlägt. Er rief Israel auf, den Bau des Trennzauns zu stoppen und eine große Anzahl an palästinensischen Häftlingen freizulassen, um Abu Mazen zu stärken.
Bondevik wies die Forderung Sharons zurück, Norwegens Kontakte zu dem Vorsitzenden der PA, Yasser Arafat abzubrechen. Er sagte, Abu Mazen hätte ihn gebeten, Arafat nicht zu isolieren, da dies die von ihm (Abu Mazen) gebildete neue Regierung schwächen würde.

Norwegens PM bat Israel, die Straßensperren aufzuheben und die Grenzen für palästinensische Arbeiter zu öffnen. Darauf antwortete Sharon: „Wenn wir die Straßensperren öffnen, haben wir Anschläge. Ihr, in Norwegen, ein so reiches Land, könntet vielleicht einige zehntausend Palästinenser als Hilfsarbeiter für eine kurze Weile aufnehmen? Wir würden uns freuen, dabei behilflich zu sein.“

Bondevik sagte, er unterstütze Israels Forderung, dass die Palästinenser gegen den Terror ankämpfen und die Hetze stoppen sollen. Er schlug vor, eine internationale Kommission zu bilden, die die palästinensischen Lehrbücher überwachen würde. Der norwegische Leader sagte weiters, er habe vor, einen Ausschuss zu gründen, der die Interessen des Judentums, des Christentums und des Islam in Jerusalem fördern würde.
Sharon sagte als Antwort darauf: „Vor vier Jahren habe ich den Papst besucht und er hat mir gesagt, Jerusalem sei für alle drei Religionen heilig, aber wurde nur den Juden versprochen.“ Sharon kam bei dem Treffen abermals auf seine Bereitschaft zurück, schmerzliche Konzessionen zu machen, doch nicht in Sachen Sicherheit.

Den Vertretern der Lokalpresse fiel es schwer, zu verstehen, warum Sharon Norwegen als letztes Ziel seiner Europareise gewählt hatte. Was Sharon betrifft, war die Einladung nach Norwegen ein „kleiner Sieg“ und eine Ironie der Geschichte: Der Mann, der sich mit all seiner Kraft gegen das Oslo Abkommen gewehrt hatte, wurde mit allen Ehren und Würden vom norwegischen PM empfangen.

Auf dem Weg zum Frieden:

Terje Roed-Larsen über Scharon in Oslo...

Quellen: haArez (Aluf Benn), Jedioth achronoth (Shimon Schiffer)

hagalil.com 07-08-03

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