In London wird demonstriert:
Eine teuflische Romanze
Sever Plotzker, Ausz. aus Jedioth
Eine Dummheit, die wohl in die Geschichte des 21.
Jahrhunderts eingehen wird: 200.000 Menschen zogen am Wochenende auf die Straßen
Londons, um für eines der grausamsten Regime der Welt zu demonstrieren. 20.000
Menschen, zum Teil Moslems, aber zum Großteil Briten, die sich als „links“
sehen, vereinten sich in ihrem Hass gegen Amerika und Israel und ihrer Liebe für
Saddam Hussein, dem Mörder aus Bagdad.
Als Humeini sein Volk erbarmungslos unterdrückte, sah London
keine solchen Demonstrationen, auch nicht, als Saddam Hussein die kurdische
Minderheit in seinem Land abschlachtete. Das Gewissen der britischen Linken ist
sehr selektiv, und auch ziemlich antisemitisch. Die teuflische Romanze der
Linken mit den arabischen und moslemischen Extremisten ist nichts Neues, sie
nahm in der letzten Zeit jedoch beunruhigende Ausmaße an. In dem intellektuellen
Dialog Europas hört man kaum noch andere Stimmen, Stimmen der Moral, der Logik,
der Gerechtigkeit, die die einseitige Unterstützung der radikalen moslemischen
Haltungen ausgleichen könnten. So werden die Intellektuellen zu einem Instrument
der fanatischen Propaganda.
Wenn sie nach ihren Grundwerten handeln würde, dann würde die
Linke im Westen in Scharen ausziehen, um für einen Krieg zu demonstrieren, der
das Horrorregime Saddams stürzen und den Irak befreien würde. Die Linke hat
jedoch schon seit langem die Ideologie ihrer Gründerväter aufgegeben, und wurde
zu einem blinden Ausleger des anti-amerikanischen, anti-israelischen und
anti-liberalen Fanatismus.
Demonstrationen wie die in London helfen dem irakischen oder
dem palästinensischen Volk gar nichts. Sie stärken nur Saddam Hussein und Jasser
Arafat, die darin den Beweis dafür sehen, dass die „Massen Europas“ ihnen zur
Seite stehen. Die „Massen Europas“ wollten jedoch nur ihre überschüssige
politische Energie abbauen, und kehrten danach sofort zu ihrem ruhigen,
demokratischen Luxusleben zurück.
In London wird demonstriert. In Bagdad, Teheran und Gaza
bezahlt man den Preis dafür.
hagalil.com
01-10-02 |