hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!
 

haaretz.co.il

"Erweitertes Europa":
Strategische Zusammenarbeit EU-Israel

Von Dalia Shchori, Haaretz

Der Krieg im Irak hat die enorme Kluft auf dem Gebiet der militärischen Technologie zwischen der USA und der EU hervorgehoben. Die Europäische Union, die erhebliche Bemühungen in die Dezimierung dieser Kluft investieren wird, hat einen Dialog mit Israel über strategische Zusammenarbeit eröffnet. Unter den Domänen, über die diskutiert werden wird: Satelliten, Waffenentwicklung und Grenzschutz. Im Rahmen des Versuches der EU, eine freundliche Umwelt zu gewähren, wird Israel vorgeschlagen werden, sich dem Projekt "Erweitertes Europa" anzuschließen.

Der jetzige Botschafter in der EU, Oded Eran, drückt sich anders aus als sein Vorgänger. "In den letzten Monaten hat sich der Dialog zwischen Israel und der EU verstärkt", sagt er. Während Erans Dienstzeit begann Israel Verhandlungen zum Beitritt in das "Erweiterte Europa" und vor einigen Wochen kam von Seiten der EU der Vorschlag für strategische Zusammenarbeit mit Israel, in einem Brief, der vom Verantwortlichen für die Außenpolitik der EU, Javier Solana, an Sharon gerichtet wurde. Solanas Vorschlag wurde als generell und anfänglich beschrieben und enthielt keine Einzelheiten. Sharon hat ihn positiv beantwortet, schriftlich und mündlich.

Israel hat in den letzten Monaten auch zwei Abkommen mit der EU unterzeichnet – auf dem Gebiet der Landwirtschaft und im Zusammenhang mit der Erneuerung der israelischen Teilnahme am europäischen Forschungsprogramm. Israel ist das einzige Land außerhalb Europas, das in diesem Programm ein vollwertiges Mitglied ist.

Nach Erans Annahmen, hat die EU die Initiative ergriffen und sich mit dem Vorschlag zur strategischen Zusammenarbeit an Israel gewendet, da im Hintergrund der Irak Krieg stand, der auf dramatische Weise enthüllt hatte, was eigentlich auch vorher alle wussten: was die militärische Technologie betrifft, gibt es eine enorme Kluft zwischen den USA und der EU. In der EU ist man jetzt daran interessiert, erhebliche Mittel zu investieren, um diese Kluft zu verringern. Der Botschafter betont, dass es eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumfahrt gibt.

"Wenn die EU drauf und dran ist, finanzielle Mittel zu investieren, in dem Versuch, eine bestimmte Technologie auf dem Gebiet der Sicherheit zu entwickeln, und wir diese Summen schon investiert haben, sehe ich nicht, warum es nicht möglich sein sollte, zusammenzuarbeiten", erklärt Eran. Als Beispiel bringt er das große Interesse, das Europa am Grenzschutz zeigt, ein Thema, das sowohl zum militärischen, als auch zum zivilen Bereich zählt, und zu dem Israel schon viel Erfahrung gesammelt hat.

In der zweiten Septemberwoche wurde eine Tagung im Außenministerium abgehalten, in der der Beitritt Israels zu dem Rahmen eines "Erweiterten Europas" erwähnt wurde. An der Tagung, die dazu diente, die Erwartungen Israels von ihren Beziehungen zur EU zu besprechen; nahm von Seiten der EU Christian Löffler teil.

Das "Erweiterte Europa" ist dazu gedacht, rund um Europa, während des nächsten Jahrzehnts, einen "Ring von Freunden" aufzubauen. Der Beitritt zu diesem Rahmen gilt nicht als Vorstufe, um die Nachbarsländer zu zukünftigen EU Mitgliedern zu machen. Der Leiter des Programms "Erweitertes Europa" ist EU-Kommissar Günther Verheugen, der auch an der Spitze des Programms zur Erweiterung der EU steht.

Israel, sagt Eran, könnte Vorschlagen, das Abkommen zur Vereinigung mit der EU, das eigentlich ein Freies Handelsabkommen ist, so zu erweitern, dass es auch den freien Verkehr von Arbeitskräften ermöglicht, zum Beispiel der freien Berufe. Solch eine Erweiterung würde es Israelis ermöglichen, in Europa zu arbeiten, und Europäern anbieten, Beschäftigung in Israel zu finden.

Nach Erans Meinung, sollte man auch die Möglichkeit eines Beitritts Israel zum Euro-Block überprüfen und die Annahme des Euro als geläufige Währung in Israel."„Nachdem Europa unser größter Partner im Handel ist, liegt eine wirtschaftliche Logik vor", sagt er. Eran sieht keinen Widerspruch in der Aufbesserung der Beziehungen mit Europa auf dem Gebiet der Sicherheit und der Wirtschaft und der Erhaltung der besonderen Beziehungen zu den USA.

Ein Beitritt Israels in die EU, als vollwertiges Mitglied, steht nicht zur Diskussion, auch wenn der Diensthabende Präsident, Italiens PM, Silvio Berlusconi, ihn unterstützt. Eran sagt, dass es noch andere Stimmen in Europa gibt, die einen vollen Beitritt befürworten, darunter auch Mitglieder des europäischen Parlaments, doch es gibt keinen offiziellen Vorschlag. Ein Beitritt Israels zu dem Rahmen des "Erweiterten Europa" eröffnet die Möglichkeit, die Nähe zur EU zu genießen, ohne die Verantwortung, die eine volle Mitgliedschaft mit sich bringt, tragen zu müssen.

Für die Verhandlungen zum Beitritt zu dem "Erweiterten Europa" wurde im Außenministerium ein Team unter der Leitung vom Vizegeneraldirektor für Wirtschaft, Yossi Gal, und dem Vizegeneraldirektor für Europa, Ran Koriel, gegründet. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, ist Eran mit dem Maß der Involvierung der Regierung in den Beziehungen zur EU, zufrieden.

Dennoch gibt Eran zu, dass die EU auch weiterhin jeden Monat Erklärungen gegen Israel veröffentlicht "und ich bin dieser Einstellung gegenüber sehr kritisch". Er bittet darum, die Aufmerksamkeit darauf zu leiten, dass die Kritik von Seiten der EU nicht umfassend, sondern auf spezifische Sachen konzentriert ist. Eran betont, dass Frankreich zu den führenden Kräften der Kritik an Israel in diesen Bereichen zählt. Andererseits nimmt die EU "in dieser oder jener Weise, mit allen Vorbehalten" die Kritik Israels am Hamas an. Die EU nimmt auch die israelische Einstellung zum Thema der iranischen atomaren Aufrüstung an. "Das heißt, Meinungsverschiedenheiten in verschiedenen Punkten müssen nicht unbedingt die politische Beziehung zwischen beiden Seiten überschatten", sagt er. Wenn beide Seiten einen Dialog zu politischen und wirtschaftlichen Themen führen, muss man die Dinge nicht so streng sehen. Man muss die Meinungsverschiedenheiten behandeln, doch man muss den Dialog weiterführen.

hagalil.com 01-10-03

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved