Israel - Europa:
Der verlorene Kontinent
Shaul Zadka in M'ariw
Hin und wieder prophezeien
Kolumnisten, halb im Spaß, halb im Ernst, es dauere nicht mehr lange,
bis NATO-Flugzeuge Ziele in Israel angreifen werden müssen, sollte es
weiterhin die “internationale Öffentlichkeitsmeinung” ignorieren. Ich
behaupte hier, mehr im Ernst als im Spaß, dass der Tag kommen wird, an
dem Israel Ziele in Europa angreifen werden muss.
Ich sehe bereits die abwertenden und zynischen Reaktionen einiger Leser
dieses Artikels....Aber ich kann meine Behauptung leider mit Fakten
unterlegen. Hier einige von ihnen:
· Die EU, bewußt oder unbewußt, überweist der PA Gelder, die von den
Terrororganisationen verwendet werden. Eigentlich bewußt, denn deshalb
weigern sich die Führer der EU, diese Behauptung zu überprüfen.
· Die EU hindert Israel daran, seine Bürger vor den mörderischen
Anschlägen seiner Feinde zu schützen, indem es ihm politische
Unterstützung vorenthält, sowie durch wirtschaftliche und militärische
Boykotts.
· Die EU liefert Staaten, die offen zur Vernichtung Israels aufrufen,
Kampfmittel. Frankreich hilft Syrien, Britannien Saudi-Arabien.
Frankreich schmuggelte irakische Wissenschaftler in sein Staatsgebiet,
und auch Deutschland ist nicht unschuldig. Sie alle, auch Rußland,
helfen Iran bei der Entwicklung einer Atombombe, die, wie es die
Ayatollahs immer wieder betonen, auf Israel abgeworfen werden soll.
· Die EU unterstützt nach wie vor Jasser Arafat, ihren ewigen Liebling.
Und das, obwohl er bis zum Hals im Terror steckt und versucht, Abu-Masen
zum Scheitern zu bringen.
· Die EU pflegt die großen moslemischen Minderheiten in ihren
Mitgliedstaaten, obwohl diese zur Ermordung von Juden und zur
Vernichtung Israels aufhetzen. Dies erreichte mit den zwei britischen
Terroristen in Tel Aviv einen Höhepunkt. London weiß ganz genau, wer der
Prediger ist, der sie zu diesem Verbrechen aufgehetzt hat, rührt jedoch
keinen Finger. London weiß auch, dass die beiden in Syrien ausgebildet
wurden, und dennoch hat es Anfang des Jahres den roten Teppich für
Präsident Assad ausgerollt und ihm sogar ein Abendessen bei der Queen
arrangiert.
· Die EU ist voller Politiker, die vor keiner Maßnahme zurückschrecken,
die die Existenz des Staates Israel erschüttern könnten. Einige von
ihnen können ihre antisemitischen Gefühle nicht kontrollieren, wie zum
Beispiel der Älteste des britischen Parlaments, der vor einigen Tagen
behauptete, Tony Blair stehe unter dem negativen Einfluss der Juden.
· Die EU fördert Maßnahmen, durch die Israel isoliert und zum
Aussätzigen in der Völkerfamilie gemacht werden soll.
Das heutige Europa ist eigentlich bereit, Israel für seine Beziehungen
zur moslemischen Welt zu opfern. In anderen Worten, jeder normale
Israeli sollte Europa als seinen Feind betrachten. Man kann natürlich
nicht verallgemeinern. Die Ministerpräsidenten Italiens und Spaniens
sind echte Freunde, und auch einige der osteuropäischen Führer. Aber die
deutsch-französisch-belgisch- holländisch- skandinavisch -irische Achse
wird allmählich ungeduldig, da Israel bereits 55 Jahre alt geworden ist.
Wenn Israel in die Ecke gedrängt werden sollte, wenn ihm eine
existenzielle Gefahr droht, dann würde es keine andere Wahl haben, als
die Waffe des Jüngsten Tags auch gegen diejenigen einzusetzen, die
seinen Feinden das Potential für Massenvernichtung geliefert haben. Ich
schlage der israelischen Führung nicht vor, diesen Kontinent zu
bedrohen, aber die Botschafter der EU-Staaten in Israel sollten eine
Übersetzung dieses Artikels erhalten, damit sie verstehen, dass ihre
Länder einfach zu weit gegangen sind.
Europa- und ich übertreibe nicht- hat den Schlüssel zur physischen
Existenz der Bürger Israels in der Hand. Wenn es morgen eine scharfe
politische Maßnahme gegen die arabische Welt ergreifen sollte, oder wenn
es die moslemischen Organisationen zähmt, die in seinem Gebiet tätig
sind, würde es damit den Selbstmordterror stoppen, der unser Leben in
diesem Land zu einem Alptraum gemacht hat. Sollte Europa dies nicht tun,
dann wäre die israelische Gesellschaft berechtigt, von ihrer Regierung
zu fordern, das Verhalten eines “wahnsinnigen” Staates anzunehmen, der
seinen Zorn, zumindest auf dem Papier, über alles ergießt, was sich
zwischen Dublin und Lublin erstreckt.
Die Äußerung des italienischen Piloten, “Willkommen in Palästina” von
letzter Woche war also kein Ausrutscher, sondern der Ausdruck eines
Herzenswunsches, hinter dem viele Regierungen nördlich des Mittelmeers
stehen. Das ist keine vorübergehende Erscheinung. Das ist eine Politik.
Das ist die Realität.
Und in dem ganzen Artikel wurde der Begriff “Holocaust” kein einziges
Mal erwähnt!
Leserbrief des Griechischen Botschafters in
Israel:
Die EU ist ein Partner,
kein Feind
Gemeinsam mit dem EU-Botschafter
in Israel, und auch persönlich als Vertreter des diensthabenden
Präsidenten der EU, las ich mit großem Entsetzen und Bedauern den
Artikel von Shaul Zadka ("Der verlorene Kontinent", 11.5.), in dem unter
anderem behauptet wurde: "Das heutige Europa ist bereit, Israel für
seine Beziehungen zur moslemischen Welt zu opfern. Jeder normale Israeli
muss Europa als seinen Feind betrachten. Israel könnte in eine Situation
geraten, in der es Massenvernichtungswaffen gegen europäische Länder
einsetzen muss, die den Feinden Israels das Potential für
Massenvernichtung geliefert haben".
Einigen
EU-Staaten wird vorgeworfen, sie wünschten ein Verschwinden Israels.
Dieser Artikel kann nicht akzeptiert werden, und gemäß der internen
Gesetze einiger EU-Staaten stellt er sogar eine kriminelle Handlung dar,
die eine Anzeige gegen den Verfasser zur Folge haben könnte. Wenn ein
Artikel mit ähnlichem Inhalt gegen Israel in der europäischen Presse
erschienen wäre, würde er sofort den Aufschrei "Hetze" und
"Antisemitismus" auslösen.
Erst
vor einigen Tagen kam der griechische Außenminister in seiner Funktion
als diensthabender Vorsitzender der EU nach Israel und in die PA.
Während seines Besuchs sagte er zu seinen Gastgebern, man müsse die
Stereotypen der Vergangenheit überwinden und die Beziehungen zwischen
Israel und der EU verbessern, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass
die Erweiterung der EU Israel noch näher an Europa heranbringt, und die
Ergebnisse der Kriegs in Irak neue Möglichkeiten eröffnen.
Die EU möchte als Partner betrachtet werden, nicht als Feind. Dies liegt
auch in den strategischen Interessen Israels.
hagalil.com
23-05-03 |