hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!
 

ynet.co.il

Französische Frechheit:
Israel leidet an Verfolgungswahn

Der designierte Französische Botschafter in Israel gibt seine Meinung über uns zum Ausdruck

Nach Boas Bismut in Jedioth

Der israelische Ministerpräsident, Ariel Sharon, ist ein "Gauner", Israel ist ein "paranoider Staat". Das ist nur ein Teil dessen, was der designierte Botschafter Frankreichs, Gérard Araud, von uns hält. Araud ist der voraussichtliche Nachfolger von Botschafter Jacques Hunzinger, der nächsten Monat seine Amtszeit in Israel beendet. Araud fungiert derzeit in der strategischen Abteilung für Abrüstung im französischen Außenministerium. Es wurde bekannt, dass er in der letzten Zeit um das Amt in Israel kämpfte.

Der französische Außenminister de Villepin veranstaltete letzte Woche einen Cocktail, zu dem er die Botschafter Frankreichs in aller Welt einlud. Im Verlauf der Party unterhielt sich der designierte Botschafter in Israel mit zwei erfahrenen Botschaftern und erklärte ihnen einen Teil seiner Ansichten. "Sharon ist ein Voyou", hörte der Verfasser dieser Zeilen Araud plötzlich sagen. Auf hebräisch könnte dieser Ausdruck mit "Flegel", "Halbstarker", "Rowdy", "Verbrecher", "Schuft" und "Gauner" übersetzt werden.

Im selben Gespräch sagte er noch: "Mir scheint es, als habe Israel schon 30% des Trennzauns gebaut. Mit dem Bau dieser Mauer will Sharon vollendete Tatsachen festsetzen", sagte der designierte Botschafter und benützte noch mehrere male den Ausdruck "voyou". Im Verlauf des Gesprächs erinnerte Araud auch an die Jüdische Gemeinde Frankreichs und betonte ihre starke Verbindung zu Israel.

Nach dem Gespräch, das einige Minuten dauerte, stellte ich mich dem designierten Botschafter vor und überreichte ihm meine Visitenkarte. "Sie werden darüber doch nichts schreiben", sagte er sofort und erklärte, es habe sich hier um ein privates Gespräch gehandelt.

Natürlich gibt es Regeln in der diplomatischen Welt, und Äußerungen bei solchen Anlässen bleiben meist in den vier Wänden, in welchen sie geäußert wurden. Aber wenn der Botschafter eines wichtigen EU-Staates derartiges über den Ministerpräsident des Staates Israel sagt, dann ist dies meines Erachtens wichtig genug, um diese Spielregeln einmal außer Acht zu lassen.

Araud versuchte zu erkären: "Wenn ich ein Interview gegeben hätte, hätte ich das natürlich nicht gesagt. Als ich sagte, Israel sei ein paranoides Land, bezog ich mich auf die medizinisch-klinische Bedeutung des Wortes. Nach allem, was Israel mitgemacht hat, wurde es zu einem paranoiden Staat…"

Stellen im französischen Außenministerium sagten gestern, Araud gelte als einer der am Israel am freundlichsten gesinnten Mitarbeiter des Ministeriums, der bei internen Gesprächen oft pro-israelische Haltungen vertrete. Vor 20 Jahren amtierte Araud als Erster Sekretär an der Botschaft in Israel. Gestern erinnerte er den Verfasser dieser Zeilen daran, dass er damals die Akte "Sabra und Shatila" bearbeitete.

Inzwischen sind die Dinge, die Gérard Araud gesagt hatte zum aktuellsten Gesprächsthema in der jüdischen Gemeinde Frankreichs geworden. Eine führende Stelle in der Gemeinde: "Er hat die Ehre der französischen Diplomatie verletzt". Im Außenministerium ist man bemüht, die Affäre zu beruhigen: es ist nur ein Ausrutscher, Araud ist eigentlich ein Freund Israels.
Die Ausdrucksweise Arauds, die in Jedioth enthüllt wurde, wurde von den französischen Presseagenturen und sogar von den holländischen Medien zitiert. "Wir sind empört und erschüttert über die Beschimpfungen gegen den Premierminister und das Volk in Israel", sagte Sami Gozlan, der Präsident der jüdischen Gemeinde von Saint-Denis.
In einem offiziellen Brief, den er an das französische Außenministerium sandte, forderte Gozlan die Ernennung des designierten Botschafters aufzuheben: "… Wir verstehen nicht, wie das französische Außenministerium immer noch Beamte in seinen Reihen hält, die Unverständnis gegenüber dem Terror zur Schau tragen, und diejenigen, die ihn bekämpfen, verachten – an erster Stelle den Premierminister des Staates Israel".

Eine diplomatische israelische Stelle in Paris sagte, dass es "überraschend und bedauernswert sei, zu hören, dass Araud diese Dinge gesagt hätte". Trotzdem empfehlen professionelle Stellen im Außenministerium dem Premier, von Araud einfach eine Entschuldigung zu fordern – und damit den Zwischenfall zu beenden.

hagalil.com 03-09-03

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved