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MEMRI Special Dispatch - 16. September 2004

Gegen "Amerikanische und zionistische Hegemonie":
Arabisch-Islamischer Kongress in Berlin

Ebenso wie in der deutschen Presse erschienen auch in arabischen Medien Berichte über den vom 1. bis 3. Oktober geplanten I. Arabisch-Islamischen Kongress in Berlin. Die Ankündigung des Kongresses wurde zunächst im Internet verbreitet. In den letzten Tagen erschienen in der Lokalpresse einzelne Interviews mit einem der Berliner Veranstalter, Gabriel Daher, in denen die Hintergründe und Ziele des Kongresses angesprochen wurden. Nach Aussagen der Veranstalter geht es den Organisatoren um die Schaffung einer internationalen Widerstandsbewegung gegen die "amerikanische und zionistische Hegemonie". (1)

Bei den Organisatoren des Kongress, die im Aufruf genannt werden, handelt es sich um Personen, welche in der Öffentlichkeit bislang weitgehend unbekannt waren. Eine im Internet veröffentlichte Liste von Teilnehmern nennt dagegen ein breites Spektrum von Organisationen und Einzelpersonen, die nach Angaben der Veranstalter am Kongress teilnehmen werden. Unter den aufgeführten Teilnehmern finden sich namhafte Wissenschaftler, Journalisten und Politiker aus Deutschland, dem europäischen Ausland sowie aus zahlreichen arabischen Ländern.

Am 13. September veranstalteten die Organisatoren eine Pressekonferenz in Beirut, auf der nähere Informationen über die Veranstaltung bekannt gegeben wurden. Die libanesische Tageszeitung al-Anwar berichte am 14. September 2004. (2)

"Die 'Internationale Bewegung gegen Globalisierung und amerikanische und zionistische Hegemonie' veranstaltete gestern eine Pressekonferenz im Gebäude der Pressegewerkschaft. Bei dieser Gelegenheit präsentierte die Organisation Humanity on Hold das Programm des I. Arabisch-Islamischen Kongresses in Europa, der vom 1. bis 3. Oktober [2004] in Berlin stattfinden wird. Zahlreiche Führer libanesischer, arabischer und europäischer Parteien und Organisationen sowie Persönlichkeiten aus Politik, nationalistischen Organisationen, der Gewerkschaft und der Jugend werden anwesend sein.

Im Anschluß an die [Abspielung der] Nationalhymne hielt der Funktionär der Pressegewerkschaft Muhammad al-Baalbaki eine Rede, in der er die Anwesenden im Haus der Pressegewerkschaft begrüßte. Das Haus der Gewerkschaft sei ein Haus aller Araber, insbesondere jener, die für die Befreiung ihrer Länder von Unterdrückung und allen Formen des Imperialismus kämpfen.

Al-Baalbaki erklärte: 'Jedem Araber in der Welt blutet das Herz angesichts dessen, was im geliebten Irak geschieht. In jenem Irak, der darauf hoffte, vom Joch der Unterdrückung und der Tyrannei befreit zu werden, das aber nun unter der Last der amerikanischen Besatzung, die täglich Massaker an der irakischen Bevölkerung begeht, leidet. [Es handelt sich hier um] eine Besatzung, deren Methoden die nationalen Gefühle eines jedes Arabers stark provozieren. Die libanesische Presse, die das libanesische Volk in all seinen Fraktionen repräsentiert, erklärt die Solidarität der libanesischen Öffentlichkeit mit dem irakischen Brudervolk gegen die Besatzung, Unterdrückung und Imperialismus.'

Anschließend hielt Muhammad Qasim im Namen des Vorbereitungskommittees des Kongresses eine Rede, in der er darauf hinwies, unsere Nation stünde heute vor einer schwierigen historischen Phase, in der ihr Schicksal, ihre Einheit, ihr Erbe und ihre Wertordnung durch den amerikanisch-zionistischen Angriff zerstört werden könnte. Dieser Angriff ziele darauf ab, den Geist des Nationalismus und des Kampfes auszulöschen, den unsere arabische Nation bewahrt hab, und versuche, die Fähigkeiten dieser Nationen zu kontrollieren und zu beherrschen und eine neue imperialistische Politik durchzusetzen. Qasim erklärte: 'Wir stehen in dieser Phase vor großen Herausforderungen. Auch wenn die USA und der internationale Zionismus einen vorläufigen militärischen Sieg errungen haben und unser Bild vor der Weltöffentlichkeit in schlechtem Licht darstellte, wäre es nicht angemessen, wenn wir uns mit unseren Gruppierungen, Organisationen, Parteien, politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Persönlichkeiten darauf einigen, und selbst wenn es nur ein Minimalkonsens wäre, diesem Angriff, der unsere Zersplitterung und unseren Dissens nutzt, [gemeinsam] entgegenzutreten ?'

Im Namen der Internationale Bewegung gegen Globalisierung und amerikanische und zionistische Hegemonie hielt Fadi Madi eine Rede, in der er sagte: 'Wir haben diesen Kongress organisiert, um den [Menschen im] Westen und insbesondere den Europäern unter ihnen die Wahrheit über das, was in Palästina, im Irak, im Libanon und auf dem Golan geschieht, mitzuteilen. Der Kongress soll ein Beitrag zur Annäherung zwischen Arabern, Muslimen und Europäern sein, ein Beitrag zur Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Widerstand, Freiheit und Unabhängigkeit in der Konfrontation mit Besatzung, Aggression und Marginalisierung [3], die die arabischen, islamischen und europäischen Völker verbindet. Der Kongress zielt auf die Gründung einer vereinten internationalen Widerstandsfront gegen die amerikanisch-zionistische Hegemonie. Es geht um die Sicherstellung aller erforderlichen Formen der Unterstützung des irakischen, palästinensischen und libanesischen Widerstandes, um die Verteidigung der Rechte von Einwanderern, Flüchtlingen und Gefangenen, um die Verurteilung von Kriegsverbrechern und um eine Bekräftigung der soldien Beziehungen zwischen den arabischen und islamischen Communities auf der einen Seite, den europäischen Ländern und Völkern auf der anderen Seite.'

Mohamed Bechari, Präsident der European-Islamic Conference (4) begrüßte anschließend in einer Rede den irakischen Widerstand, der uns täglich eine Lehre in Sachen Bekenntnis [zum Islam bzw. zur Nation] und Stolz böte. Er weise uns den Weg der Befreiung. Bechari erklärte: 'Die Völker wollen ihre inneren und äußeren Angelegenheit heute eigenständig regeln, ohne sich dabei irgendjemandem fügen und seine Persönlichkeit aufgeben zu müssen. Dieser Kongress, der von Beirut ausgeht, ist ein Kongress des Dialoges, nicht zwischen zwei Völkern oder Nationen, sondern zwischen Individuen und Gruppen. Wir brauchen einen Dialog mit anderen. Dieser Kongress wird den islamischen Gruppen und Communities lehren, ihre historische Rolle zu übernehmen. Es gibt viele Gruppen, die die Tyrannei bekämpfen und sich dem Imperialismus und der Versklavung widersetzen.'

Schließlich sprach Sheikh Mahdi al-Samidi'i für die irakischen Delegation und rief im Namen des Supreme Council for Religious Guidance im Irak zum Kampf für die Verwirklichung des edlen Zieles der Wiederherstellung der geraubten Rechte Syriens, Palästinas, Iraks und Libanons auf. Er forderte die Völker dazu auf, der Globalisierung entgegenzuwirken, die eine Kontrolle der Geschicke der Welt und die Herrschaft über die Völker beabsichtigte.

Sheikh al-Sayyid Muhammad Hussein Fadlallah empfang in seinem Haus im [Beiruter] Stadtviertel Huwayk den Präsidenten der 'Fédération Nationale
des Musulmans de France' Mohamed Bechari und dessen Begleiter. Dabei wurde die Lage in der Region und insbesondere im Irak besprochen und nach Mitteln zur Freilassung der entführten Ausländer im Irak, insbesondere der beiden französischen Journalisten gesucht. Zudem ging es um die Bemühungen der Muslime in Frankreich angesichts der Herausforderungen, denen sie sich in dieser Zeit ausgesetzt sehen. Fadlallah erklärte gegenüber Bechari: 'Wir denken, dass die Entführung der beiden französischen Journalisten und anderer Unschuldiger nicht mit dem Islam als Religion vereinbar ist. Einer solche Entführung können die Muslime angesichts iher Offenheit gegenüber der Welt und ihren moralischen und humanistischen Werten nicht zustimmen.'

Er fügte hinzu: 'Wir betrachten die Einschränkung der Freiheit des Menschen auf welcher Grundlage auch immer als dem religiösen Recht widersprechend. Deshalb haben wir eine Fatwa veröffentlicht, die solche Taten verbietet. Wir fordern diejenigen, die für den Islam zu sprechen vorgeben, auf, die beiden Journalisten und alle anderen Entführten, einschließlich der beiden entführten Italienerinnen, freizulassen. Diese Tat ist nicht islamisch, nicht menschlich. Der Islam lehnt eine solche Handlung von seiner Lehre und seinen religiösen Vorstellungen her ab.'"

Anmerkungen:
(1) Siehe auf der Homepage der Veranstaltung (http://www.anamoqawem.org/).
(2) Die Übersetzung basiert auf der Version des Artikels, die auf der Homepage der Veranstaltung wiedergegeben wird.
(3) Hier handelt sich wahrscheinlich um einen Schreibfehler. Gemeint ist wahrscheinlich Versklavung.
(4) Bechari ist Generalsekretär der European-Islamic Conference. Er ist zudem Vize-Präsident des französischen Zentralrates der Muslime sowie Präsident der Fédération nationale des musulmans de France. Er hält sich gegenwärtig als Mitglied einer französischen Delegation im Nahen Osten auf, um die Freilassung der beiden im Irak entführten französischen Journalisten zu erwirken.

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hagalil.com 20-09-04

 

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