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Solidaritäts-Erklärung:
Zum Brief der 27 israelischen Piloten

vom 25. September 2003
an den Chef der Luftstreitkräfte Generalmajor Dan Chalutz

1. Wir begrüßen mit Hochachtung und großem Respekt den mutigen Schritt der 27 Piloten der israelischen Luftwaffe
(u. a. Brigadegeneral Yiftah Spector, Oberst Yigal Shohat, Oberst Ran, Oberstleutnant Yoel Piterberg, Oberstleutnant David Yisraeli, Oberstleutnant Adam Netzer, Oberstleutnant Avner Ra’anan, Oberstleutnant Gideon Shaham, Major Haggai Tamir, Major Amir Massad, Major Gideon Dror, Major David Marcus, Major Professor Motti Peri, Major Yotam, Major Zeev Reshef, Major Reuven, Hauptmann Assaf, Hauptmann Tomer, Hauptmann Ron, Hauptmann Yonatan, Hauptmann Allon und Hauptmann Amnon),
den sie mit ihrem dem Chef der israelischen Luftstreitkräfte, General Dan Chalutz überreichten Brief unternommen haben.
In diesem Brief erklären sie,
- dass sie es künftig ablehnen, "Befehle auszuführen, die rechtswidrig und unmoralisch sind wie die Angriffe, die der Staat Israel in den besetzten (palästinensischen) Gebieten unternimmt",
- dass sie es ferner ablehnen, "an Luftangriffen auf Wohngebiete teilzunehmen" und
- dass sie sich weigern, "unschuldigen Zivilisten weiterhin Schaden zuzufügen".
Denn diese Aktionen seien "rechtswidrig und unmoralisch und eine unmittelbare Folge der anhaltenden Besetzung, welche die israelische Gesellschaft als Ganze korrumpiert".

2. Der Brief der 27 Piloten ist ein beeindruckendes Dokument moralischer Aufrichtigkeit und Entschiedenheit. Diese Soldaten sind nicht länger bereit, dem überkommenen Grundsatz "Befehl ist Befehl" selbst dann zu folgen, wenn die Ausführung des Befehls geltendes Kriegsvölkerrecht verletzt.
Diese Soldaten können sich mit ihrer Haltung nicht nur auf die "Nürnberger Prinzipien" berufen, die 1945/46 von den Gerichten der Alliierten in den Nürnberger und Tokioer Kriegsverbrecher-Prozessen herausgearbeitet und später von der UN-Generalversammlung durch nahezu einstimmigen Beschluss als geltendes Völker-Gewohnheitsrecht festgestellt worden sind.
Auch das in den Genfer Konventionen kodifizierte Kriegsvölkerrecht verlangt, dass militärische Angriffe nur gegen Angehörige gegnerischer Streitkräfte geführt und dementsprechend Zivilpersonen und ziviles Eigentum nicht als militärische Ziele behandelt werden dürfen.
Militärische Befehlshaber und Vorgesetzte, die Befehle erteilen, die diese fundamentalen Rechtspflichten missachten oder die solch schwere Rechtsbrüche dulden, begehen Kriegsverbrechen und müssen mit ihrer Bestrafung rechnen.

3. Wir wenden uns gegen alle Versuche israelischer Journalisten und Politiker, die mutigen 27 Piloten als "Verräter" und "Putschisten" zu beschimpfen und sie in ihrer Reputation zu beschädigen. Der Staat Israel und seine Bevölkerung können stolz darauf sein, dass hochrangige Offiziere seiner Luftwaffe blinden Kadaver-Gehorsam ablehnen und die Mitwirkung an Kriegsverbrechen verweigern. Dabei stellen sie ebenso wenig wie wir das Recht Israels in Frage, sich gegen terroristische Gewalt mit angemessenen - legalen - Mitteln zur Wehr zu setzen.

November/Dezember 2003

Solidaritäts-Erklärung
zum Brief der 27 israelischen Piloten vom 25. September 2003
an den Chef der Luftstreitkräfte Generalmajor Dan Chalutz

Erstunterzeichner/innen:

Dr. Bernd Asbrock für die Fachgruppe Richter/Staatsanwälte in ver.di
ASM  (Association Syndicale des Magistrats, Richtervereinigung), Belgien
Eric David, Professor für internationales öffentl. und  Strafrecht, Freie Universität Brüssel
EJJP-Deutschland (European Jews for a Just Peace - Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost)
RA Dr. Rolf Gössner, Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte
IALANA (Internat. Association of Lawyers against Nuclear Arms),Vorstand der Deutschen Sektion,
Internationale Liga für Menschenrechte, Berlin
Livio Pepino (Richter, Italien), Präsident der Magistratura Democratica
Juan Ignazio Patrone, (Richter Italien), Präsident MEDEL (Magistrats Européens pour la Democratie et les Libertés),
Miguel Carmona, Vizepräsident MEDEL (Richter, Spanien),
Marie-Anne Swartenbroeckx, Generalsekretärin MEDEL (Staatsanwältin, Belgien)
RA Wolfgang Kaleck, Vorsitzender des RAV (Republikanischer Anwältinnen- und
Anwälteverein)
RA Thomas Schmidt, Generalsekretär der Europäischen Vereinigung von Juristinnen und Juristen für Demokratie und Menschenrechte in der Welt (EJDM),
NRV  (Neue Richtervereinigung, Zusammenschluss von Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten e.V.),
Prof. Dr. Fanny-Michaela Reisin (Berlin), Gründungsmitglied der Deutschen Sektion der European Jews for a Just Peace (EJJP) - Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
Michal Kaiser-Livneh, AK Nahost Berlin und Gründungsmitglied der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Deutschland.

Der Staat Israel und seine Bevölkerung können stolz darauf sein, dass hochrangige Offiziere seiner Luftwaffe blinden Kadaver-Gehorsam ablehnen und die Mitwirkung an Kriegsverbrechen verweigern. Dabei stellen sie ebenso wenig wie wir das Recht Israels in Frage, sich gegen terroristische Gewalt mit angemessenen - legalen - Mitteln zur Wehr zu setzen.

Nicht in unserem Namen:
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost:
Erklärung zur Genfer Initiative

hagalil.com 08-12-2003

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