Gegen den Antizionismus
Kundgebungen zur Solidarität
mit Israel:
REDE VON
BOTSCHAFTER STEIN BEI DEMONSTRATION IN FRANKFURT
Mitteilung der
Botschaft des Staates Israel:
Am Mittwoch haben sich in
Frankfurt am Main ca. 2.500 Menschen vor der Paulskirche versammelt um
unter dem Motto „Gegen Terror – Für Frieden“ ihre Solidarität mit Israel
zu bekunden und gegen den Terrorismus und für den Frieden im Nahen Osten
zu demonstrieren.
Zu den Rednern der vom
Zentralrat der Juden in Deutschland organisierten Veranstaltung gehörten
Zentralratspräsident Paul Spiegel, Bundesinnenminister Otto Schily, CDU-
Generalsekretär Laurenz Mayer sowie Israels Botschafter in Deutschland
Shimon Stein.
Spiegel wies in seiner
Rede bezüglich der Kritik an der derzeitigen israelischen Haltung darauf
hin, dass der palästinensische Terror nicht erst seit der „zweiten
Intifada“ wütet, sondern schon seit Jahrzehnten existiert. „Die
Friedensvorschläge aus Europa werden von Menschen gemacht, die in Büros,
Redaktionen und Cafes sitzen, ohne sich auch nur für einen Moment zu
fragen zu müssen, ob sie Minuten später noch am Leben sein werden“.
In
Berlin
veranstaltet ein Bündnis gegen Antizionismus und Antisemitismus eine
Solidaritätskundgebung. Der Aufruf wird von der Jüdischen Gemeinde zu
Berlin, dem American Jewish Committee, dem Bundesverband Jüdischer
Studenten in Deutschland und der größten jüdischen Website in Europa
haGalil unterstützt. Die Veranstaltung findet am 14. April um 14:00
Uhr am Hackeschen Markt statt.
Rede von S.E. Botschafter Shimon Stein anläßlich der
Demonstration: „Gegen Terror für Frieden“ am 10.04.2002 in Frankfurt am
Main
-Es gilt das gesprochene Wort-
Sehr geehrter Herr Präsident des Zentralrates, Paul
Spiegel,
sehr geehrter Herr Bundesinnenminister Schily,
verehrte Mitglieder der jüdischen Gemeinde,
sehr verehrte Gäste! Israel befindet
sich heute in einem schwierigen Kampf gegen den Terror. Kaum ein anderer
Staat der Welt ist damit so vertraut. Mehr als 420 Israelis, darunter
mehr Zivilisten als Soldaten, sind seit dem Ausbruch des
palästinensischen Amoklaufes zum Opfer gefallen. Diese Terrorwelle macht
keinen Unterschied zwischen Männern, Frauen und Kindern. Allein im Monat
März wurden 126 Israelis bei Terroranschlägen ermordet, darunter 25
Frauen und 6 Kinder unter 18 Jahren. In dem Pessach-Massaker im Hotel
von Netanya wurden 27 Zivilisten, darunter 4 Ehepaare getötet, die
gemeinsam mit ihren Familien den Beginn des Festes feiern wollten. Sarah
Widar, eine der Überlebenden dieses Massakers hat ihren Ehemann, ihre
Tochter und ihren Schwiegersohn verloren. Sie hat letzte Woche
bekanntgegeben, daß sie die Organe ihres Mannes zur Rettung einer
palästinensischen Mutter aus Scho'afat bei Ostjerusalem spendet- eine
überaus symbolträchtige und menschliche Geste. Von einem Besuch im Café
„Moment“ in Jerusalem sind elf Jugendliche nicht nach Hause gekommen. In
einem Haifaer Restaurant wurden während der Mittagszeit 16 Zivilisten
ermordet. Unter den Opfern befinden sich zwei Väter mit ihren beiden
Kindern. Unter den Opfern des Attentats auf der King-George in Jerusalem
war auch ein junges Pärchen, das nur kurz vor einer Bäckerei angehalten
hatte und dabei getötet wurde. Eine schwangere Frau hinterließ ihre
beiden Zwillingsmädchen.
Sobald die israelische Armee aus Kalkilya und Tulkarem
abgezogen war, wurde heute morgen erneut ein schrecklicher Anschlag
verübt. Uns ist noch nicht bekannt, in wessen Namen er ausgeführt wurde.
Das ist die wahre Fratze des palästinensischen Terrors.
Diese schrecklichen Bilder sind nicht bis in jeden Haushalt in Europa
vorgedrungen, weil es keine wirkliche Bereitschaft gibt, der Welt diese
Fratze zu entlarven. Terror wird zerredet, entschuldigt, aber nur
bedingt bekämpft und zwar nur dann, wenn er weit vom
israelisch-palästinensischen Konflikt entfernt ist. Die israelischen
Opfer sind namen-, gesichts- und alterslos. Tag für Tag haben wir unsere
Toten beerdigt, aber gleichzeitig Demonstrationen gegen den Terror in
Europa vermißt. Wir haben in den Zeitungen keine mahnenden Briefe von
Politikern an den Nobelpreisträger Araftat gelesen, der für die
Blutbäder die Verantwortung zeichnet. Doch es gab einige Deutsche, die
meinten, auf dem „Oster-Friedensmarsch“ ihre Solidarität mit Arafat
bekunden zu müssen. Wir meinen, daß die Begriffe „Arafat“ und „Frieden“
unvereinbar wie Feuer und Wasser sind.
Während Israel einen legitimen Kampf gegen den Terror
führt, hören wir Stimmen, die Israel verurteilen, aber vorgeben, den
Kampf gegen den Terror in Afghanistan, im Balkan oder anderswo zu
rechtfertigen.
Sind die Mörder der Hamas, des Islamic Dschihad, der Tanzim
und der Al Aksa-Brigaden, die über Hunderte von Zivilisten auf ihrem
Gewissen haben und sich in der Kasba von Nablus und den
Flüchtlingslagern von Jenin verstecken, wirklich unantastbar? Soll man
sie weiter morden lassen? Was würden andere Regierungen unternehmen,
wenn ihre Bürger jeden Tag zu Dutzenden durch Terroristen ermordet
würden? Kinder in Europa können sich ohne Furcht auf den Weg zur Schule
machen. Jugendliche in Europa müssen sich nicht ängstigen, am abends in
die Diskothek zu gehen. Israelische Eltern überlegen sich heute dreimal,
ob sie den Einkauf im Supermarkt wagen, um Milch zu kaufen oder ihre
Kinder ausgehen lassen. Null-Toleranz gegenüber dem Terror. Der
Selbstmordterrorismus kennt keine Grenzen. Wenn Israel ihn nicht
bezwingen kann, so wird er seine Blutspuren weiter ausdehnen, auch vor
Ihrer Haustür. Frust, sogenannte Besatzung und eigene Unzulänglichkeit
können nicht als Vorwand benutzt werden, um Verständnis gegenüber diesen
barbarischen Taten zu erlangen. Soweit die Motivforschung.
Dokumente, die Israel in Ramallah und anderen Orten aufdecken konnte,
haben bestätigt, was jedem Israeli ohnehin schon seit langem bekannt
ist: Arafat ist persönlich in die Terroraktivitäten involviert. Nicht
nur, daß er mit seiner eigenen Stimme in den palästinensischen
Fernsehsendern zur Gewalt aufruft, nicht nur, daß er „Millionen Märtyrer
zum Marsch nach Jerusalem“ auffordert und sich selbst wünscht „Allah,
laß mich Märtyrer werden“. Arafat finanziert die Bombenanschläge und
Selbstmordattentäter mit dem Budget der Palästinensischen
Autonomiebehörde, die wird durch externe Fördergelder mitfinanziert. So
werden Frauen und Kinder in die Luft gesprengt, und Arafat trägt die
finanziellen Kosten. „Pro Woche müssen wir neun Bomben garantieren, 500
Schekel der Sprengsatz“, so lautet der Antrag der Al Aksa-Brigaden an
Arafat. Sie sprengen Frauen und Kinder in Caféhäusern in die Luft, bei
Bat-Mitzwa-Feiern oder an Bushaltestellen. Und der Nobelpreisträger
unterschreibt „Mit der Bitte um Genehmigung der finanziellen Kosten für
Raid Carmi und Mahmud Daas“. Das sind abscheuliche Mörder und Mitglieder
der Tanzim-Organisation, die Arafat untersteht. Solche Dokumente sind
von uns veröffentlicht worden, doch nicht alle interessieren sich für
solches Beweismaterial. Bitte verwirren Sie uns nicht mit Fakten, sagen
viele Europäer, sonst müssen wir Arafat tatsächlich fallenlassen.
Nicht die „israelische Besatzung“ hat den palästinensischen Terror
erzeugt- Terror ist ein ureigenes Gewächs der Palästinenser und
arabischen Staaten seit der Staatsgründung Israels 1948. Viele möchten
es nicht wahrhaben, daß der wahre Grund für Gewalt und Terror in der
palästinensischen Weigerung und großer Teile der arabischen Staaten
besteht, das Existenzrecht des jüdischen Staates im Nahen Osten
anzuerkennen. Wenn Arafat gewollt hätte, hätte er bereits vor 20 Monaten
einen palästinensischen Staat in der Westbank ausrufen und damit mehr
als 1400 Menschen ihren Tod ersparen können. Doch Arafat ist kein Mann
des Friedens, des Kompromisses und der historischen Vision. Im
Gegenteil, er hat die Friedensvorschläge von Camp David torpediert und
die Umsetzung des Mitchell und Tenet Planes verhindert. Bis jetzt
weigert er sich hartnäckig, den Waffenstillstand auszurufen. Auch das
wollen viele Europäer nicht wahrnehmen.
Israels Kampf richtet sich nicht gegen das palästinensische
Volk, sondern gegen den Terror. Er sucht sich seine Opfer in New York
und wird auch nicht vor anderen Orten zurückschrecken, wenn ihm nicht
schnellstens Einhalt geboten wird. Das eigentliche Opfer der Kultur des
Todes ist das palästinensische Volk, das in Armut unter einer
mörderischen Autokratie lebt, die Kollaborateure auf den öffentlichen
Plätzen von Bethlehem aufhängt und ihre Leichen durch die Straßen
schleifen läßt.
„Arafat hat verschiedene politische Gelegenheiten versäumt
und die Menschen um ihre Hoffnungen betrogen, statt ihr politischer
Führer zu sein“, erklärte Präsident Bush vor einigen Tagen. In den
letzten acht Jahren, die seit dem Händedruck mit Jitzhak Rabin vergangen
sind und bei dem sich Arafat zu einer Beendigung des Terrors
verpflichtete, hätte er sein Volk zum Frieden mit Israel erziehen
können. Stattdessen hat er eine Generation von Kindern erzogen, die
bereit dazu ist, ihr Leben als Märtyrer zu beenden. Es ist eine
erschreckende Kultur des Todes, die eine moralische und militärische
Herausforderung für die zivilisierte Welt bedeutet. Die
jüdisch-christliche Welt befürwortet eindeutig das Recht des Lebens.
Arafat hat mit seinen eigenen Händen eine Gesellschaft geformt, deren
kulturelle Persönlichkeiten nicht Denker, Wissenschaftler oder Musiker
sind, sondern junge Menschen, die davon träumen, sich in den
israelischen Einkaufszentren in die Luft zu sprengen.
Sehr geehrter Herr Präsident des Zentralrates,
sehr geehrter Herr Bundesinnenminister,
Die Tatsache, daß sich hier viele Menschen versammelt haben, um ihre
Unterstützung mit Israel und seinem legitimen Kampf zu bekunden, beweist
erneut, daß nicht alle ihre Augen und Ohren vor der Wahrheit
verschließen. Ihre Freundschaft bringt deutlich zum Ausdruck, daß die
deutsch-israelischen Beziehungen auf den Grundfesten von Moral und
Gerechtigkeit ruhen. Unsere deutschen Freunde wissen am besten, was für
eine Gefahr von Wörtern ausgehen kann, und warum das Predigen zur
Ermordung von Juden keinesfalls mit Schweigen hingenommen werden kann.
Müssen Juden in Europa 57 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Angst haben,
wenn sie unbescholten auf der Straße gehen? Ist die Lehre vom Holocaust,
daß wieder Synagogen und Thorarollen in Flammen vertilgt werden? Der Weg
von der Haßverbreitung in den Medien zu Angriffen auf jüdische
Institutionen ist recht kurz.
Ihre Anwesenheit, meine Damen und Herren, ist der schönste Ausdruck für
die Solidarität mit dem Staat Israel, mit der Wahrheit und der
Gerechtigkeit. Wir möchten Sie darum bitten, Ihre Solidarität auch durch
Taten zum Ausdruck zu bringen. Darum rufen wir Sie dazu auf, besuchen
Sie Israel, denn das ist der beste Weg, um diese Solidarität zum
Ausdruck zu bringen.
Wir kämpfen nicht um die Besetzung fremden Territoriums, sondern um unsere
Existenz, um das Zuhause unserer Eltern, Frauen und Kinder. Wir sind
voller Zuversicht, daß wir den palästinensischen Terror besiegen werden,
weil die Gerechtigkeit auf unserer Seite ist.
Ich danke Ihnen. haGalil onLine
11-04-2002 |