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Blüm wirft israelischer Armee «Vernichtungsaktionen» vor

Zentralrat der Juden:
«Ungeheuerliche Äußerungen«

Der CDU-Politiker Norbert Blüm hat die israelische Regierung scharf attackiert und Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon «blindwütiges Zurückschlagen» in den Palästinensergebieten vorgeworfen. «Ich kann in den Aktionen der israelischen Armee keinen Abwehrkampf gegen den Terrorismus sehen - sondern nur Vernichtung», sagte Blüm in einem Interview mit dem Magazin «Stern».

Der Ex-Arbeitsminister hatte bereits in der Vergangenheit von einem «hemmunglosen Vernichtungskrieg» gesprochen und nahm auch im «Stern» diese Wortwahl ausdrücklich nicht zurück. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, sprach von «ungeheuerlichen Äußerungen».

»Wenn Kinder getötet werden, wenn eine Mutter mit ihrem lebensgefährlich erkrankten Kind nicht in die Klinik darf, dann nenne ich das Vernichtung », sagte Blüm dem «Stern». In Israel und in den Palästinensergebieten finde ein Kampf statt, «bei dem offenbar keine Regeln und humanitären Rücksichten gelten, auch nicht die des Kriegs-Völkerrechts». Zu der Frage, ob ihm zuvor in einem Schreiben an Israels Botschafter Schimon Stein das Wort «Vernichtungskrieg» nicht nur «rausgerutscht» sei, sagte Blüm: «Ich habe nach einem Wort gesucht, das diese blindwütige Rache ausdrückt, mit der Israels Premier Scharon vorgeht». Er beziehe das Wort ausdrücklich auf Scharon, sagte Blüm weiter.

»Auch als Knüppel«

Der Vorwurf des Antisemitismus, wenn Kritik an der israelischen Regierung geübt werde, werde «auch als Knüppel benutzt, um jeden Hinweis auf die Missachtung der Menschenrechte totzumachen», sagte der CDU-Politiker weiter. Er rate allen, «vorsichtiger mit dem Begriff Antisemitismus umzugehen». Die Ressentiments, die über Jahrhunderte «gewuchert» seien, seien «leider nicht total überwunden». Jedoch sei Deutschland kein «Land der Antisemiten», sagte Blüm.

Spiegel erklärte, wer angesichts des jüngsten Selbstmordanschlages im Süden von Jerusalem in dem Vorgehen der israelischen Militärs «keinen Abwehrkampf gegen den Terrorismus sieht», der habe jeglichen «Realitätssinn» verloren. Kritik an dem Vorgehen der israelischen Armee sei akzeptabel und wichtig. Wer aber den Terror der palästinensischen Seite übersehe, der beweise eine «beispiellose Doppelmoral».

»Nicht vorhandene Verbindung«

Spiegel kritisierte auch das Wort «Vernichtung». Damit werde bewusst «eine nicht vorhandene Verbindung zwischen dem heutigen Kampf gegen den Terrorismus in Israel und dem Treiben des Nazi-Terrors» zwischen 1933 und 1945 hergestellt.

Auch der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers kritisierte Blüm. Dieser habe zwar «Recht», wenn er die Politik der israelischen Regierung kritisiere. Jedoch habe er Unrecht, wenn er in den Aktionen der israelischen Militärs «keinen Abwehrkampf» gegen den Terrorismus, sondern nur «Vernichtung» sehe. Auch sei das Wort vom «Knüppel des Antisemitismus» nicht angebracht, denn dieses ermögliche «den Ewiggestrigen», sich dahinter zu verstecken.

quelle: zdf.de

zdf video - schutzzaun - terroranschlag 18-06-02

haGalil onLine 19-06-2002

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