Antisemitismus / Antizionismus
Israel - Palästina
Gibt es eine Querfront zwischen Links und Rechts?
Von Max Brym
Der sattsam bekannte deutsche Antisemit bekämpft und kritisiert Israel weil er
etwas gegen Juden hat. Mittlerweile hat der intelligentere
"rechtsintellektuelle" Propagandist kapiert, daß es ratsam ist, seinen
eliminatorischen Antisemitismus als Antizionismus zu verkaufen.
Dabei vermutet der deutsche Rechtspopulist nicht zu unrecht, daß
er Bündnispartner von "links" in sein Boot herüber locken kann. Gegenwärtig ist
die "Solidaritätsbewegung mit den Palästinensern" neuerlicher Modetrend auf
Seiten des Großteils der Linken. Selbstverständlich kommt die "linke"
Solidaritätsbewegung nicht umhin, den Vorwurf des Antisemitismuses empört von
sich zu weisen. Man ist ja nur Antizionist ansonsten hat man aber keinesfalls
etwas gegen Juden einzuwenden, wird behauptet.
Die "Palästinasolidarität"
Gegenwärtig ist eine Hochglanzbroschüre mit dem Titel "Intifada" der Marktrenner
in vielen "linken" Zeitschriftenläden und wird auf Demonstrationen verkauft.
Herausgegeben wurde diese Broschüre von einer sogenannten antiimperialistischen
Koordination mit Sitz in Wien. Was zeichnet die selbsterklärten
Antiimperialisten aus: Zu den terroristischen Selbstmordattentaten in Israel
wird erklärt. "Daher sind wir grundsätzlich mit allen gegen die zionistische
Besatzung kämpfenden Organisationen solidarisch." Um ihre Solidarität zu
begründen wird ein Gespräch mit dem Pressesprecher des Islamischen Dschihad in
der Broschüre freundlich abgedruckt.Das Gespräch ist allerdings mehr als
peinlich.
Deshalb wird im Editorial um Verständnis für die Islamisten
geworben. Das ganze ließt sich folgendermaßen: Der "Dschihad" kommt nur deswegen
auf die Idee solche Aktionen durchzuführen, "da es ein hochgradig ungünstiges
Kräfteverhältnis gibt". Auffällig ist das zerfetzte israelische Zivilisten,
getötete Frauen und Kinder in der Betrachtung dieser selbst ernannten "linken"
nicht vorkommen, im Gegenteil, man erklärt die Aktionen für rechtens, damit wird
es legitimiert einfach Juden zu töten, egal was sie denken oder tun. Dem Ganzen
verleiht der Junge Welt Redakteur Werner Pirker am 24. April "höhere
theoretische Weihen". Herr Pirker beschreibt in der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung Junge Welt nur alte antizionistischen Ladenhüter "Apartheit-Staat
Israel", "Klassenstaat Israel", "Staat von Kolonialisten", anschließend fährt er
neben den Ladenhütern völkisch, barbarisch schweres Geschütz auf. Er legt wert
darauf festzustellen, "Israel sei ein künstliches Gebilde", ein "Staat aus der
Retorte". Im selben Artikel spricht Herr Pirker aus Wien von den
"unveräußerlichen Rechten der Bevölkerung Palästinas".
Ergo für Herrn Pirker gibt es kein Existenzrecht Israels, nicht
zufällig schreibt jener Herr auch in der ObG. Intifada-Brochüre seine in
Wirklichkeit antisemitische Meinung zusammen mit dem Vertreter des Islamischen
Dschihad. Der Autor dieser Zeilen verspürt angesichts dieser spezifisch
deutschen Situation keinerlei Lust, sich zur konkreten israelischen
Regierungspolitik zu äußern. Wichtiger ist feststellen, die sogenannte
Palästina- Solidaritätsbewegung in Deutschland ist antisemitisch und nur noch
schwer von den rechten Gruppen in Deutschland und von den rechten Gruppen bei
den Palästinensern zu unterscheiden.
Die Querfront
Auf "Palästinasolidaritäts-Demonstrationen" z.B. in München, riefen vor kurzem
arabische Teilnehmer nicht nur "Allah u ak bar" sondern in ihrer Sprache "Tod
allen Juden". Deutsche Linke, die es, was ihnen zugestanden sei, wahrscheinlich
nicht verstanden was in arabisch gerufen wurde nahmen mit roten Fahnen an dieser
Demonstration teil. Bekannt müßte allerdings jedem der Teilnehmer gewesen sein,
daß diese Demonstration in München im April´02 maßgeblich von der Hamas
gesteuert wurde.
Das störte allerdings nicht, im Gegenteil deutsche "Linke"
duldeten am Platz der Opfer des Nationalsozialismus einen tätlichen Angriff auf
zwei Personen die israelische Fahnen in ihrer Hand hielten. Diese
Totschlagaktion wurde von der Polizei im vorletzten Moment gestoppt. Alles kein
Grund für diese "Linke" den Gehirnapparat einzuschalten, denn im Fall Israel
brennen bei vielen "Linken" bekanntlich sämtliche Sicherungen durch.
Nur am Rande wurde in "Auswertungsdiskussionen" problematisiert,
daß an der Demonstration türkische Faschisten in Gestalt der Hitler verehrenden
Grauen Wölfe teilnahmen. Die Hamas oder der Dschihad wurde nirgendwo
thematisiert bzw. deren Verhalten auf den Demonstrationen und Kundgebungen in
München wird verharmlost und mit der "Not der Palästinenser" gerechtfertigt.
Paradoxes
Bei den Veranstaltungen der berüchtigten Palästina-Soli-Gruppen tauchen u.a.
Vertreter des "Komitees für die Verteidigung von Slobodan Milosevic" auf, um
ihrerseits Reklame zu betreiben für den Angeklagten des Haager Tribunals. In den
Publikationen des Komitees wird die albanische UCK angegriffen, wegen ihrer
angeblichen Verbindungen mit islamischen fundamentalistischen Terrorgruppen. Es
ist in der Tat einer schlechter Hintertreppenwitz, wenn der Redakteur der Jungen
Welt Werner Pirker Milosevic verteidigt, mit dem Hinweis, dieser hätte
islamische Terroristen bekämpft.
Solche Publikationen werden Hamas-Leuten angeboten, die von
ihrem "Glück" die Albaner unterstützt zu haben gar nichts wissen, denn ihnen ist
bekannt: Im Prozeß gegen islamische Fundamentalisten im Juni 1999 in Kairo
erklärte der Hauptangeklagte : "Mit der UCK konnten wir nicht arbeiten, denn sie
mochten uns nicht. Außerdem trinken die Albaner Alkohol, essen Schweinefleisch
und tolerieren leichtbekleidete Frauen ." Es ist in der Tat nicht mehr logisch
zu erklären, was Herrn Pirker und seine Freunde zu solchen Paradoxien veranlaßt.
Entweder macht der eigene Gestank diese Leute nicht krank oder sie treiben ein
perfides antisemitisches Spiel.
Da hier keine Psychoanalyse betrieben werden kann, gilt es
festzuhalten. Viele "Linke" betreiben unter der Flagge des Antizionismus
Antisemitismus, wobei es sie nicht stört, daß sie sich in paradoxe Widersprüche
verwickeln, Bündnisse mit der Hamas eingehen und auf der anderen Seite gegen
virtuelle "UCK-Islamisten" polemisieren. Es stört nur peripher, daß der
Neonazistische Kampfbund deutscher Sozialisten die Junge Welt auf seiner
Internetseite als Lektüre empfiehlt. Offensichtlich kennen Deutsche von Rechts
und "Links" nur noch einen Feind den Zionismus.
haGalil onLine 01-07-2002 |