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MEMRI Special Dispatch – 30. September 2004

Al-Sharq al-Awsat:
Kritik an religiöser Propaganda

Unter dem Titel "Aufruhr durch den Missbrauch der Kanzeln" veröffentlichte die in London erscheinende Tageszeitung Al-Sharq al-Awsat einen Kommentar, der den Einfluss islamistischer Prediger in den Moscheen verschiedener arabischer Länder kritisiert.

Hintergrund des Beitrags von Ahmad Ruba'i ist ein Konflikt zwischen der jordanischen Regierung und der Muslimbruderschaft: Anfang September ließ die Regierung eine Reihe von den jordanischen Muslimbrüdern nahe stehenden oder angehörenden Predigern festnehmen, denen sie vorwirft, ihre Predigten für Angriffe gegen die Politik der Staatsführung und insbesondere gegen deren moderate Haltung gegenüber den USA zu missbrauchen. [1]

Ähnliche Konflikte hat es in der jüngeren Vergangenheit in anderen arabischen Ländern gegeben. Wiederholt wurde in den Medien von staatlicher Einflussnahme insbesondere auf die Freitags-Predigten berichtet. Der folgende Artikel, in dem der Autor vor dem Einfluss schlecht ausgebildeter und extremistischer Prediger warnt, erschien am 14. September 2004:

"Moscheen sind entweder Gebetshäuser oder sie sind Parteizentralen und Plätze der Aufstachelung zu Extremismus und zur Gewalt. Der Konflikt zwischen der jordanischen Regierung und der Muslimbrüderschaft, die einige der Moscheen [in Jordanien] dominiert, ist kein Ausnahmefall. Auch der saudische Thronfolger und der saudische Minister für religiöse Angelegenheiten haben mehr als einmal davor gewarnt, dass die Moscheen zur Anstachelung von Gewalt benutzt würden. In Kuwait und vielen anderen arabischen Ländern wurden eine Reihe von Predigern entlassen und man verbot ihnen, die Gotteshäuser [für ihre Propaganda] zu nutzen.

Der Staat ist verantwortlich dafür, die Menschen zu schützen. Er muss verhindern, dass die Kanzeln der Moscheen für parteipolitische Ziele missbraucht werden. Es gibt auf der ganzen Welt keine andere Religion, die wie der Islam die Möglichkeit hat, systematisch und Woche und für Woche [die Menschen] in seinem Sinne zu erziehen: An jedem Freitag versammeln sich hunderte Millionen Menschen in den Moscheen. Die Freitagsgebete sind eine Gelegenheit zur religiösen und sozialen Aufklärung, sie bieten die seltene Gelegenheit, die Idee des Schaffens anstelle der Idee des Zerstörens zu postulieren, die Idee der Toleranz zu verbreiten statt andere der Sünde zu bezichtigen und [die Menschen] einzuschüchtern.

Ein Lehrer braucht viele Jahre um einen Abschluss zu erlangen, der ihm das Unterrichten in Schulen erlaubt. Ebenso ist es in allen anderen Berufen. Die Tätigkeit des Predigens und der Verkündung des Islams aber wird in der ganzen islamischen Welt von Tausenden ausgeübt, die unqualifiziert und nur unzureichend gebildet sind. So geschieht es selten, dass Muslime ins Freitagsgebet gehen und mit etwas Neuem und einer klaren Sicht auf die Welt wieder herauskommen – nach einer ernsthaft und jenseits von Züchtigungen und Einschüchterungen geführten Auseinandersetzung mit der Frage der Korruption, der Rückständigkeit, der Verschlechterung der [staatlichen] Leistungen und dem Zurückbleiben der Nation hinter dem Vormarsch der Zivilisation.

Der Extremismus nutzt die Sorglosigkeit der Machthaber und die Gleichgültigkeit der Moderaten und begann, den Verstand der Jugend zu zerstören und Zwietracht zu verbreiten. Dabei benutzte er die Kanzeln der Moscheen. Der Extremismus missbraucht die Moscheen, die bei Nacht und Nebel ohne Wissen des Staates zu Tausenden in Dörfern, auf dem Land und in den Stadtteilen errichtet werden. Er macht sie zu Brutstätten für Extremisten und zu Orten der Gehirnwäsche für Jugendliche und Heranwachsende.

Moscheen sind aber Gotteshäuser und keine Orte für radikale Parteien. Das Schweigen einiger islamischer Regierungen über diesen Zustand ist ein Verbrechen an den Menschen und an der Zukunft."

[1] Siehe dazu auch: Running out of tolerance, in: Al-Ahram Weekly, No.708, 16.-22.9.2004.

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hagalil.com 10-10-04

 

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