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MEMRI Special Dispatch – 15. Oktober 2002

Rasha Amr:
Juden in der marokkanischen Gesellschaft

In der ägyptischen Wochenzeitung al-Ahram al-Arabi erschien kürzlich ein Artikel der Autorin Rasha Amr, in dem sie auf die Auseinandersetzungen um die Kanditatur eines marokkanischen Juden bei den jüngsten Wahlen in Marokko eingeht. Sie gibt dabei Vorwürfe islamistischer Gruppierungen wieder, die marokkanische Regierung versuche sich gegenüber einer internationalen Öffentlichkeit durch die Nominierung jüdischer Kandidaten als moderner und multikultureller Staat zu präsentieren. Während die islamistischen Gruppierungen aus Sorge um die nationale Sicherheit unter Repressionen leiden, würden die Risiken, die durch die breite Beteiligung von Juden am politischen Leben bestehen, nicht diskutiert.

Der Artikel Rasha Amrs erschien am 05. Oktober 2002:

"Für die islamistischen Parteien in Marokko waren die Parlamentswahlen, die am 27. des letzten Monats in Marokko stattfanden, nichts weiter als die Fortsetzung der Versuche des Landes, sich als ein moderner und dem Westen zugewandter Staat darzustellen, als ein Staat, der die traditionelle islamische Kultur mit den Erfordernissen einer säkularen Gesellschaft im Prozess der Modernisierung, der Marokko hinterher hechelt, verbindet.

Die Nominierung des marokkanischen Juden Eli al-Baz auf der Liste der Sozialistischen Union der Populären Kräfte wurde von diesen Parteien – da zur gleichen Zeit Scheich Ali Abdelsalam Yassine, der politische und spirituelle Führer der verbotenen Partei der Gerechtigkeit und Wohlfahrt zwangsweise festgesetzt wurde - als Versuch gewertet, Marokkos Identität einer kulturellen und religiösen Vielfalt zu bekräftigen. Dies in der Hoffnung, sich gegen die Probleme des Islamismus zu immunisieren, unter denen die islamischen Staaten gerade angesichts der gegenwärtigen internationalen Verhältnisse leiden. Andererseits behandelt man die Juden Marokkos als ‚Freunde des Hauses’, ihre Versammlungen halten sie in völliger Freiheit ab, ohne dass sie jemand stört. Dies ist ihnen aufgrund ihres völligen Pragmatismus möglich, der es ihnen erlaubte, enge Beziehungen zu einigen marokkanischen politischen Persönlichkeiten zu knüpfen. Diese Beziehungen sind so stark, dass es einigen von ihnen gelungen ist, ins Parlament einzuziehen, so beispielsweise Meir Aubadia im Jahre 1963 und Jo Rohana im Jahre 1984, ganz abgesehen von Eli al-Baz, dessen Name während der letzten Wahlen aufglänzte. Es sind die ersten Wahlen, an denen er nach seiner Beteiligung an der Wahlkampagne des jüdischen Rechtsanwaltes marokkanischen Ursprungs, Meir Tolidano, im Jahre 1963 teilnahm.

Es sei auch erwähnt, dass die Rührigkeit der marokkanischen Juden, deren Zahl sich derzeit auf etwa 20000 beläuft, eine lange Geschichte in zurückliegenden marokkanischen Regierungen hat. Beginnend mit dem Juden André Azolay, der Wirtschaftsberater König Hassans II. war und der diese Position auch im Stab von Muhammad VI. behielt. Darüber hinaus gab es in den zurückliegenden marokkanischen Regierungen jüdische Minister wie beispielsweise Sbirg Birdogo [?], der den Posten des Ministers für Tourismus im Jahre 1993 einnahm, oder Léon Bin Zakin, der die Position des Postminister zum Ende des Jahres 1955 ausfüllte. Darüber hinaus gab es viele Juden, die verschiedene Rollen in wirtschaftlichen und politischen Bereichen Marokkos spielten. Spürbar eingedrungen sind sie in allen Ministerien und Behörden. Auf Grund dieser Entwicklung schließen Beobachter nicht aus, dass viele dieser Juden in Spionageaktivitäten für die Interessen Israels verwickelt sind.

Das gegenwärtige demokratische Klima in Marokko lässt vermuten, dass diese Angelegenheiten aus Sorge um die nationale Sicherheit des Staates in den Schubladen verborgen bleiben werden."

THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
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hagalil.com 20-10-02

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