
DIE USA STELLEN 19 FORDERUNGEN AN ARAFAT
- darunter die Verhaftung von Terroristen und die Konfiszierung von
Waffen - Wenn Arafat nicht gegen den Terror kämpft, droht ihm der
Boykott - Bush über Arafat: Ich bin diesen Typ leid - Der ägyptische
Außenminister bei seinem Israel-Besuch zu Sharon: "Sie sind ein mutiger
Mann, der Frieden bringen kann"
Der Besuch des ägyptischen Außenministers:
Ein Verständigungskanal
Achmed Maher kommt nach Israel, weil
Ägypten sich Sorgen über evtl. Zusammenbruch der PA macht. Eine solche
Entwicklung könnte dem Friedensprozess in der Region, in der Ägypten
seit fast einer Generation eine führende Rolle spielt, den Todesstoß
versetzen. Der Zusammenbruch der PA infolge der militärischen
Aktivitäten Israel könnte auch die Opposition nicht nur in Ägypten,
sondern auch in Jordanien und anderen arabischen Staaten auf die
Barrikaden treiben.
Mubarak hat schon erklärt, er habe
keinerlei Absicht , gegen Israel zu kämpfen, und durch die Entsendung
von Maher versucht er jetzt alles in seinen Kräften Stehende zu tun, um
nicht in die Lage zu kommen, sich militärisch für die ‘Rettung der
Palästinenser’ engagieren zu müssen. Ein weiterer Grund für den Besuch
ist das ägyptische Bestreben, Präsident Bush zu beweisen, dass Ägypten
sich bemüht, eine Beruhigung der Lage im Sinne der entsprechenden Bitte
der amerikanischen Regierung herbeizuführen.
Für Israel ist dieser Besuch günstig. In
Jerusalem bittet Maher Sharon, Arafat nichts zuleide zu tun, doch in
Ramallah bittet er Arafat, die Eskalation zu bremsen und weitere
Selbstmordanschläge in Israel zu verhindern. In den letzten Tagen
übermittelte Ägypten einige scharfe Botschaften an Arafats Amt, aus
denen hervorgeht, dass Kairo die Meinung Washingtons teilt: Arafat muss
handeln, und zwar sofort.
Ein weiterer Vorteil an diesem Besuch ist
die Tatsache, dass durch ihn der Verständigungskanal mit Ägypten wieder
geöffnet wird, der war nämlich seit Sharons Wahlsieg praktisch
versperrt. Weil Sharon und Mubarak nicht kommunizieren und weil es immer
noch keinen ägyptischen Botschafter in Israel gibt, wurden die Kontakte
mit Ägypten bisher hauptsächlich durch Emissäre wie Omar Suliman, den
Chef des ägyptischen Geheimdienstes, geführt. Dass der ägyptische
Außenminister nun auf den Plan tritt, könnte der Beginn einer erneuten
Normalisierung des bilateralen Verhältnisses darstellen, vor allem wenn
diesem Besuch weitere folgen.
Nach M'ariw 07-12
haGalil onLine
11-12-2001 |