hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

Zum Ramadan ein Spaß für die ganze Familie?
Abu Dhabi TV strahlt antisemitisches Unterhaltungsprogramm aus

Der populäre Fernsehsender von Abu Dhabi, der über Satellit in der ganzen Welt empfangen werden kann, hat anläßlich des Fastenmonats Ramadan mit der Ausstrahlung eines rassistischen und antisemitischen Unterhaltungsprogramms begonnen, dessen Zielscheibe Premierminister Scharon ist.

Die Sendung heißt "Arhabiat", was "Terroraktionen" bedeutet. Darin wird Scharon als blutrünstiger Mörder dargestellt, der zu seinem Vergnügen arabische Kinder umbringt. Der Film wird zur besten Sendezeit (16.00 Uhr) am Ende des täglichen Fastens ausgestrahlt.

A.In der Sendung treten drei feste Figuren auf: Scharon, sein Assistent namens Ehud, dargestellt als religiöser Jude mit langen Schläfenlocken und Kopfbedeckung, sowie eine Frau mit dem Namen Esther. Bis jetzt wurden die beiden ersten Folgen ausgestrahlt (16.11 & 17.11). Die Sendung wurde in Zusammenarbeit mit kuwaitischen Einrichtungen produziert.

B. Die erste Folge mit dem Titel "Ich hasse Israel" hat folgende Handlung: Premierminister Scharon ist aufgebracht, als er das berühmte Lied "Ich hasse Israel" hört. (Vor Kurzem in Ägypten bekannt gewordener und höchst populärer Schlager). Scharon fragt beim "Mossad" nach, ob man den Verfasser des Textes umbringen könne. Schließlich beschließt man, den Sänger zu zwingen, das Lied mit den Worten "Ich liebe Israel" zu singen. Dieser lässt sich jedoch nicht überzeugen und singt während einer Livesendung den alten Text "Ich hasse Israel". Am Ende der Folge erscheint der legendäre ägyptische Sänger Farid al-Atrasch als Zeichentrickfigur und singt eines seiner berühmten Lieder mit verändertem Text: "Scharon, erinnerst du dich, dass du ein Nazi bist?"

Die zweite, 12 Minuten lange Folge trägt den Titel "Scharon trifft sich mit Drakula". Sie enthält folgende Szenen:

Szene 1: Ein Mann mit ultraorthodoxem Aussehen bittet Scharon um eine Gehaltserhöhung. Scharon wirft ihm vor, mehr Geld zu verlangen, während sich das Land im Krieg befindet und verlangt von ihm, seinen Kopf mehr anzustrengen. Er erklärt dem Ultraorthodoxen sein neuestes Projekt, das ihn Tag und Nacht beschäftigt: Eine Flasche mit einem aus arabischem Blut zubereiteten Getränk. Scharon erklärt, dass er einige Konservierungsstoffe und Schlankheitsmittel hinzugefügt habe - wegen seiner Diät.

Szene 2: Scharon sucht zusammen mit seinen Beratern nach einer passenden Bezeichnung für das Getränk. Die Berater schlagen verschiedene Namen vor. Am Ende verkündet Scharon: "Mein Vorschlag ist der allerbeste: Das Getränk soll ‘Dra-Cola’ heißen." Alle sind begeistert.

Szene 3: Der Werbespot für das Getränk wird als Zeichentrickszene gezeigt. In dieser wird Scharon als teufelsähnliche Figur mit Hörnern und Schwanz dargestellt, die aus einer Dose mit der Aufschrift "Dra-Cola" Blut trinkt, während ein Lied mit den Worten "Dra-Cola mein Lieber, ein Getränk, das ‘in’ ist; trink keine Milch, bring nichts mit, wenn du in Tel-Aviv bist" ertönt. Am Ende sagt der Sprecher: "Originalgetränk aus arabischem Blut. Hauptvertreiber: Ariel Scharon und Partner."

Szene 4: Scharon befiehlt einem Exekutionskommando, einige gefesselte Gefangene hinzurichten, weil dies für die Produktion des neuen Getränkes notwendig sei. Er drängt, die Hinrichtung zu beschleunigen.

Szene 5: Scharon erinnert sich an gute alte Zeiten, als er seinen zwanzigsten Geburtstag feierte und Menachem Scharon (gemeint ist Premierminister Menachem Begin) ihn fragte, was er sich als Geschenk wünsche: "Zu meinem zwanzigsten Geburtstag möchte ich 20 arabische Kinder", antwortet Scharon. Man sieht, wie er Leichen arabischer Kinder in ein Feuer wirft. Dazu erscheint folgender Text in arabischer Sprache: "Basiert auf einem authentischen Ereignis aus dem Jahre 1944."

Szene 6 - Der "echte" Drakula ruft Scharon an und ist erbost, dass man seinen Namen ohne sein Einverständnis für die Vermarktung eines Produkts benutzt. Er befiehlt Scharon, bei Anbruch der Dunkelheit zu ihm zu kommen. Scharon versucht, Drakula zu beruhigen, indem er ihm versichert, dass er keine bösen Absichten habe. Er betont das Gemeinsame zwischen ihnen, nämlich, dass beide Blutsauger seien. Scharon beschließt voller Angst, zum Treffen mit Drakula zu gehen. Beim Abschied wollen er und sein ultraorthodoxer Assistent sich umarmen, was ihnen jedoch wegen des Bauchumfangs von Scharon nicht gelingt. Der Ultraorthodoxe bleibt zurück und verflucht seinen Chef.

Szene 7: Ein verängstigter Scharon meldet sich bei Drakula. Er versucht sich bei ihm einzuschmeicheln, um ihm sein Produkt anzudrehen - eine Flasche mit arabischem Blut - doch ist Drakula nicht zufrieden. Er sagt, er trinke kein ihm unbekanntes und kaltes Blut. Am Ende bohrt er seine Zähne in Scharons Nacken, obwohl dieser ihn anfleht, das zu unterlassen.

Szene 8: Die Sendung wird durch eine kurzen Nachrichtenspot unterbrochen. Der Sprecher teilt mit, dass "der internationale Blutsauger Drakula tot aufgefunden wurde." Er sei an einer Vergiftung gestorben, nachdem er schmutziges, kaltes und infiziertes Blut getrunken habe. Der Terrorist Scharon habe die Verantwortung für die Tat übernommen.

Kommentar:

1. In die Filmkulisse sind antisemitische Motive eingebaut wie z.B. Davidsterne, von denen Blut tropft. Die Kulisse insgesamt ist in roter Farbe. In einer Zeichentrickszene wird Scharon mit einem Davidstern-Anhänger und "Teufelshörnern" auf seinem Kopf gezeigt.

2. Die im Film auftretenden Schauspieler sprechen den arabisch- ägyptischen Dialekt. Dieser wird jedoch entstellt, um dadurch die israelische Sprechweise zu imitieren und zu karikieren. (So wird beispielsweise jedes "Chet" als "Chaf" ausgesprochen.)

3. Das Lied des ägyptischen Sängers Shaaban Abd Al-Rahim wurde in Ägypten zu einem Riesenhit und oft im Radio und im Fernsehen gesungen. Der Sänger erlangte durch das Lied in Ägypten Berühmtheit.

4. Die Sendung wurde mehrmals durch Werbung unterbrochen, unter anderem durch einen Spot der internationalen Autovermietungsfirma Hertz. Bei den anderen Sponsoren handelt es sich vor allem um kuwaitische Institutionen und Unternehmen.

5. Die Sendung wurde von einem kuwaitischen Fernsehteam und in kuwaitischen Studios produziert. Scharon wird jedoch von Yusuf Maati, einem ägyptischen Schauspieler dargestellt, der auch das Skript zu allen Folgen geschrieben hat. Laut einem Bericht in "Al’kuds Al’arabi" vom 10.11. führt Maati in diesen Tagen am ägypischen Theater "Albalun" im Kairoer Stadtteil Gize ein neues Stück mit dem Titel "Scharon in der Hölle" auf. Kürzlich hat das Theater vom ägyptischen Kulturministerium finanzielle Hilfe erhalten. Vor der Aufführung von "Scharon in der Hölle" wurde dort ein Stück mit dem Titel "Sachi Sachri fordert Scharon heraus" aufgeführt.

6. Das Fernsehen von Abu Dhabi vertritt seit Beginn der Terrorwelle im September 2000 eine extrem antiisraelische Haltung. Es ist anzunehmen, dass die Leitung des Senders durch Verbreitung derartiger Hetzpropaganda hohe Einschaltquoten erreichen möchte, um so in der Konkurrenz mit Al-Gazira bestehen zu können.

7. Vergossenes palästinensisches/arabisches Blut und die unterschiedliche "Nutzung" dieses Blutes durch die Israelis sind in der gesamten arabischen Presse gängige und häufig verwendete Motive. In der etablierten ägyptischen Presse wird beispielsweise Ministerpräsident Scharon immer als "Blutvergießer" (Safach) bezeichnet. Karikaturen stellen Scharon, Verteidigungsminister Ben-Eliezer und andere führende israelische Politiker in dieser Weise dar. So veröffentlichte die offizielle Zeitung "Al-Ahram" eine Karikatur von Scharon als Vampir, der seine Zähne in den Körper eines palästinensischen Kindes bohrt.

Allgemein kann man sagen, dass die Al-Aksa Intifada im gesamten arabischen Raum eine neue Welle des Hasses gegen Israel, das Judentum und den Zionismus, die als Einheit gesehen werden, ausgelöst hat. In Ägypten, in den Palästinensischen Autonomiegebieten und in den Golfstaaten ist eine Zunahme antisemitischer Äußerungen sowohl in den regimetreuen als auch in den oppositionellen Medien zu verzeichnen. Die Äußerungen sind von einem noch größeren Extremismus als in der Vergangenheit geprägt. Die veröffentlichten Karikaturen verwenden antisemitische Stereotype, wie sie unter den Nazis verbreitet wurden (der bärtige, in Schwarz gekleidete Jude mit großer Nase, Hut etc.). Übrigens werden in der arabischen Welt die "Protokolle der Weisen von Zion" als authentisch bezeichnet und die Legende verbreitet, dass Juden an ihren Feiertagen das Blut arabischer Kinder benutzen würden.

jl-ibb / haGalil onLine 27-11-2001

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved