hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

haaretz.co.il

Israel greift Powell an:
Einladung der Autoren von Genf

Von den Haaretz Korrespondenten Mazal Mualem (Genf), Arnon Regular und Yossi Verter

In einer Wortwahl, die gegenüber seinem traditionellen Verbündeten Washington eher ungewöhnlich ist, hat Israel am Dienstag den Plan des amerikanischen Außenministers Powell verurteilt, sich mit Yossi Beilin und Yasser Abed Rabbo, den Chefarchitekten der Friedensinitiative, die das inoffizielle "Genfer Abkommen" geschlossen hat, zu treffen.

Nachdem das Abkommen Montag in Genf formell mit Galazeremonien auf den Weg gebracht wurde, verlautete es aus Washingtoner Kreisen, daß Powells Büro dabei ist, Vorbereitungen für eine Zusammenkunft der drei Gruppen am Freitag zu treffen. Die zwei Vertragsparteien werden Powell bezüglich den Details des Friedensabkommens auf den neuesten Stand bringen.

Powell "macht einen Fehler" sagte der stellvertretende Premierminister Ehud Olmert, der oft die Positionen von Sharon artikuliert. "Ich glaube, daß er den Prozeß damit nicht voranbringt." " Das ist kein korrekter Schritt von einem hohen amerikanischen Regierungsvertreter", sagte Olmert Israel Radio. "Ich bin sicher, daß er ein Freund (Israels) ist, aber ich hege da starken Zweifel, was seine Urteilskraft in dieser Angelegenheit betrifft".

Der Sprecher des US-Außenministeriums Richard Boucher hieß am Montag das Genfer Abkommen als eines, das den Dialog zwischen beiden Seiten voranbringt. Am Tag, an dem der inoffizielle Entwurf des Friedensvertrags vom Stapel lief, betonte Boucher, daß es wichtig ist, sich daran zu erinnern, daß die in dem Vorschlag angesprochenen Fragen zu guter Letzt von den Regierungen entschieden würden, und daß die USA weiterhin am internationalen Nahostfriedensplan "Road Map" festhalten würden.

"Wir glauben, daß die Road Map der Weg ist, um Fortschritte zu erzielen. Wenn dieser Plan voranschreitet, werden wir zwangsläufig an einem Punkt ankommen, wo die grossen Fragen diskutiert werden. Wir glauben aber, daß es sich lohnt, daß die Leute schon jetzt über sie nachdenken, daß sie bereits in der palästinensischen und israelischen Gesellschaft diskutiert werden."

In einem Brief, der anlässlich der Genfer Feierlichkeiten verlesen wurde, erklärte Präsiden t Yasser Arafat seine Unterstützung für das Abkommen, eine "mutige und beherzte Initiative" , die nach seinen Worten "die Tür zum Frieden öffnet".

In einer anderen Äußerung von ihm, die sofort von der in dieser Frage kritischen israelischen Rechten zitiert wurde, forderte er die Implementierung der UN Resolution 194, die das Rückkehrrecht der Palästinenser in Gebiete in Israel fordert.

Sonntag betonte Arafat, daß weder er noch die PLO offiziell das Abkommen anerkannt haben. Premierminister Qureia bestätigte ebenfalls, daß die palästinensischen Teilnehmer weder die PLO noch die palästinensische Regierung offiziell vertreten. Arafat verurteilte auch die Absperrung, die Israel entlang der West Bank baut und nannte sie einen "rassistischen Trennzaun".

Der amerikanische Ex-Präsident Carter sagte in einer Rede während der Zeremonie, daß, um einen Frieden in Nahost zu ermöglichen, die Palästinenser erst der Gewalt abschwören und Israelis zwischen Frieden mit ihren Nachbarn und Siedlungen wählen müssten.

Carter kritisierte ebenfalls die Regierung Bush, die Israel unterstütze, das Wohl der Palästinenser aber ignoriere. Ebenso bemängelte er die israelische Regierung für das Zulassen der wild wuchernden Siedlungen.

Der inoffizielle Vertrag schlägt Grenzen zwischen Israel und Palästina entlang der Demarkationslinie von 1967 vor, die den Palästinensern fast die gesamte West Bank, den Gazastreifen und einen Teil Jerusalems geben. Er fordert eine Auflösung der meisten Siedlungen und umgeht die Frage des Rückkehrrechts der Palästinenser. Es teilt Jerusalem und gibt den Palästinensern die Souveränität über den Tempelberg.

Die auf den Festivitäten von Genf anwesenden Palästinenser bemühten sich, die einschränkenden Äußerungen Arafats herunterzuspielen. "Meine Anwesenheit hier ist ein klares Signal Arafats, daß die einzige Lösung in zwei Staaten für zwei Völker liegt", sagte Rajoub. "Ihr habt uns nicht ausgesucht und wir euch nicht, aber das ist Realität. Seit Rabin hat es keinen politischen Führer in Israel mehr gegeben, der in der Lage ist, mutige Entscheidungen zu treffen und der die Palästinenser respektiert."

Die israelische Abordnung wurde von Beilin angeführt und schloss den Abgeordneten der Arbeiterpartei Amram Mitzna und die Ex-Minister der Arbeiterpartei Amnon Lipkin-Shahak und Yuli Tamir ein.

Ebenfalls anwesend waren die Schriftsteller David Grossmann, Amos Oz und A.B. Yehoshua, sowie die als friedliebend bekannten Ex-Abgeordneten Mussi Raz, Shulamit Aloni und Yael Dayan.

Übersetzung H. Waldenberger

hagalil.com 03-12-2003

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved