Fast die Hälfte der Eltern in Israel kümmert
sich nicht darum, welche Seiten ihre Kinder im Internet besuchen. Das geht aus
einer aktuellen Studie des Bildungsministeriums hervor.
Von den befragten Schülern sagten 66 Prozent, sie diskutierten
nicht mit ihren Eltern über den Besuch der Webseiten. Ein Viertel gab an, Seiten
für Erwachsene zu benutzen. Darunter waren auch Fünftklässler. Die Untersuchung
fand in fünften und achten Klassen an 250 israelischen Schulen statt. Sie wurde
am Montag veröffentlicht.
Zwei Drittel der Eltern lassen ihre Kinder soviel Zeit im
Internet verbringen, wie sie wollen. Die Hälfte der Schüler surft mindestens
sechs Stunden, ein Viertel sogar über 13 Stunden pro Woche.
Beinahe die Hälfte der Eltern zeigte keinerlei Interesse
daran, welche Seiten ihre Kinder besuchten. Über 70 Prozent haben keine
Zugriffssperre installiert. Insgesamt haben 96,4 Prozent der Teilnehmer zu Hause
einen Computer mit Internetzugang.
Von den befragten Schülern verwendeten 67,8 Prozent einen
Spitznamen, um sich beim Surfen zu schützen. Zudem ließen sich 70 Prozent
beraten, bevor sie Informationen über sich veröffentlichten. Die meisten Kinder
sagten, sie seien sich dessen bewusst, dass das Internet kein sicherer Ort sei,
um neue Freunde zu finden.
"Es besteht kein Zweifel, dass unsere Aktivitäten des
vergangenen Jahres etwas bewirkt haben", sagte Dorit Becher vom
Bildungsministerium. "Letztlich haben auch die Medien geholfen. Dennoch ist es
wichtig, weiter zu lehren, wie man sorgsam im Web surft." Selbst wenn nur wenige
Kinder über das Netz persönliche Einzelheiten verbreiteten, bestehe
Handlungsbedarf.
Meistens gehen die Schüler nach eigenen Angaben online, um
Informationen für die Schule zu finden, Spiele zu machen oder Musik und Filme
herunterzuladen. Die Hälfte der Jungen und Mädchen kommuniziert auf diesem Wege
mit Freunden.
Laut der Studie findet es etwa ein Viertel der Teilnehmer in
Ordnung, ein Dokument aus dem Internet herunterzuladen und gegenüber dem Lehrer
als eigenen Text auszugeben. Ein ähnlicher Anteil denkt, man könne alles, was
man beim Surfen entdeckt, herunterladen und weiterleiten.