Unter Abu-Masen und Dahlan bebt die Erde. Politische Stellen gaben gestern der Annahme Ausdruck, die Aussichten, dass die beiden diese Woche in ihren Ämtern überleben, nähmen ständig ab. Die Roadmap wird zu einem ausgefransten Lappen, der mit Blut befleckt ist.
Die Palästinenser haben gestern laut und deutlich gehört, dass sie keine andere Wahl mehr haben. Keine Versprechungen mehr, keine Verschiebungen, keine Programme. Jetzt oder nie. Aber vielleicht ist es schon zu spät.
John Wolf versuchte gestern verzweifelt, das Ganze zu retten. Die Palästinenser versprechen in den letzten Tagen den Himmel, aber es gibt kaum noch jemanden, der ihnen zuhören will. Die Amerikaner haben schweigend „grünes Licht“ erteilt, in der Hoffnung, dass man in Jerusalem trotz allem Zurückhaltung demonstrieren wird, sodass die Reaktion zu einem Hebel für die Rettung des Prozess wird, nicht zu der Schaufel seines Grabes.
In Jerusalem wird man es nicht zulassen, dass Hamas zu einer zweiten Hisbollah wird. Der Shabak präsentierte vor Kurzem klare Informationen, aus welchen hervorgeht, dass Hamas die Hudna als einen schlauen Trick wertet, unter dessen Schutz man uns die Hölle machen kann. Die Frage lautet jetzt nur, wie man die Regeln ändern kann, ohne dabei das ganze Porzellan zu zerbrechen. Oder: wie schüttet man das Baby mit dem Bad aus, ohne ihm dabei die Knochen zu brechen.
In derselben Ausgabe fügte Arie Der'i (ehem. SchaS) einen Appell an die Geschlossenheit des Volkes bei:
Nicht aufgeben!
Ich habe mich bereit erklärt, ausnahmsweise hier zu schreiben, jedoch nur wegen des schrecklichen Anschlags in Jerusalem. Wir befinden und in einer schweren Zeit. Die Kluft zwischen der religiösen und der säkularen Öffentlichkeit ist sehr tief, sodass es oft den Anschein hat, als gäbe es bereits zwei jüdische Völker in einem Staat. Aber gerade deshalb müssen wir unbedingt nach dem suchen, was wir gemeinsam haben...
Die gemeinen Mörder differenzieren nicht zwischen Religiösen und Säkularen, Sepharden und Ashkenasen, Neueinwanderern und Alteingesessenen. Auch nicht zwischen einem kleinen Kind und einem Erwachsenen. Das ist zwar grausam, aber so werden wir daran erinnert, dass wir ein Volk und eine Familie sind.
Bei dem Anschlag sahen wir schreckliche Bilder von Toten und Verletzten, die nur deshalb angegriffen wurden, weil sie Juden sind. Man konnte jedoch auch das jüdische Volk von seiner besten Seite sehen, die Rettungsmannschaften und die Volontäre, Fromme und Säkulare, die aus reiner Nächstenliebe handelten.
Wir dürfen nicht aufgeben. Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass das jüdische Volk schon schwerere Zeiten überlebt hat. Und vor allem dürfen wir niemals vergessen, dass unsere wichtigster strategischer Wert die Einheit ist.