Forderung Israels:
Ägypten muss mehr gegen den Waffenschmuggel tun
Auszüge aus einem Nachrichtenartikel
von Aluf Benn, Ha'aretz, 26.11.2004
Übersetzung Daniela Marcus
Ägypten muss den Waffen- und
Munitionsschmuggel nicht nur im Grenzbereich zwischen Ägypten und
Israel verhindern, sondern bereits tief im eigenen Land, sagte
Premierminister Ariel Sharon.
Sharon äußerte diese Woche gegenüber dem
US-amerikanischen Außenminister Colin Powell, dass die Ägypter
inzwischen mehr gegen den Schmuggel unternehmen als sie dies in der
Vergangenheit getan haben, doch sei es immer noch nicht genug. "Es
reicht nicht aus, die 200-km-Grenze durch Truppen bewachen zu
lassen. Der Schmuggel muss bereits im Kernland gestoppt werden."
Er sagte Powell, sein Ziel sei es, sich
komplett aus dem Gazastreifen zurückzuziehen und "weder
Verantwortung noch Schuld" zu tragen. Er sagte auch, die Lösung des
Schmuggelproblems werde Israel ermöglichen, sich von der
Philadelphi-Straße an der Grenze zwischen Ägypten und dem
Gazastreifen zurückzuziehen und zukünftig außerdem den Flug- und
Seehafen in Gaza wieder zu öffnen.
Sharon erklärte, dass Israels Operation
gegen den Schmuggel entlang der Philadelphi-Straße eine militärische
Aktion sei. Doch wenn Ägypten in seinem Hoheitsgebiet im Sinai
agiere, sei dies eine politische Angelegenheit. Nächste Woche werden
der ägyptische Geheimdienstminister Omar Suleiman und der ägyptische
Außenminister Ahmed Aboul Gheit Israel besuchen. Die Reise wurde
mehrere Male vertagt, doch nächsten Mittwoch wird sie aller
Wahrscheinlichkeit nach stattfinden. Abu Gheit wird sich zuvor mit
dem israelischen Außenminister Silvan Shalom bei einer Konferenz in
Den Haag treffen.
Sharon beabsichtigt, mit den ägyptischen
Ministern Wege zur Sicherung der Grenze und zur Verhinderung des
Schmuggels zu besprechen. Ägypten hatte diesbezüglich vorgeschlagen,
700 Grenzpolizisten auf der ägyptischen Seite der Philadelphi-Straße
zu stationieren, um die Grenzsicherheit zu verstärken und den
Schmuggel zu verhindern. (…)
hagalil.com
28-11-2004 |