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MEMRI Special Dispatch – 16. Oktober 2002

Intellektuelle an Hosni Mubarak:
Freilassung von Saad al-Din Ibrahim gefordert

Eine Gruppe liberaler Intellektueller aus verschiedenen arabischen Ländern veröffentlichte ein Kommuniqué in der arabischen Tageszeitung al-Quds al-Arabi aus London. In dem Kommuniqué wird der ägyptische Präsident Hosni Mubarak dazu aufgerufen, den Sozialwissenschaftler und Menschenrechtsaktivisten Dr. Saad al-Din Ibrahim, der vor wenigen Wochen in einem zweiten Verfahren zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, freizulassen. Unter den Unterzeichnern sind arabische Journalisten und Intellektuelle, die sowohl in der arabischen Welt als auch in Europa und den USA leben, darunter der ehemalige libanesische Premierminister Salim al-Huss und der ehemalige marokkanische Informationsminister Muhammad al-Arabi al-Massiri.

Es folgt eine Übersetzung des Kommuniqués sowie Auszüge aus einer Reaktion auf dieses Kommuniqué aus der ägyptischen Wochenzeitung al-Usbua. Im Anhang folgt eine Auflistung der Unterzeichner des Kommuniqués, das am 30. September 2002 veröffentlicht wurde:

"Die Unterzeichner diese Kommuniqués, die zu verschiedenen intellektuellen und politischen Strömungen in der arabischen Welt gehören, sind über die siebenjährige Haftstrafe zutiefst schockiert, zu der der bekannte Intellektuelle und Sozialwissenschaftler Dr. Saad al-Din Ibrahim vom Obersten Staatssicherheitgericht in Kairo verurteilt wurde.

Der Schock war umso größer als wir gehofft hatten, die Wiederaufnahme des Verfahrens, die nach der Aufhebung des ersten Urteils eingeleitet wurde, würde zu einer vollständigen Entlastung von Dr. Ibrahim führen. Dr. Ibrahim ist einer der ehrwürdigen Repräsentanten Ägyptens und der arabischen Welt, ein großer nationaler Intellektuellen, der sich eines einzigartigen internationalen Respektes erfreut und der seine Zeit, seine Energie und seine Forschung dazu nutzte, um den Demokratisierungsprozess, die Menschenrechte und die Etablierung der Zivilgesellschaft in diesem Land zu unterstützen.

Wir erinnern an eine seiner großen Anstrengungen, die er mit anderen arabischen Intellektuellen unternahm, an seine Rolle bei der Gründung des Center für the Study of Arab Unity in Beirut, des Arab Think-Tank Club in Amman, der Arab Organization for Human Rights, dessen erster Generalsekretär er war, und der Egyptian Organization for Human Rights, die er ebenfalls leitete.

Wir erinnern daran, dass er neben seinen Bemühungen, die Demokratisierung voranzutreiben, die Gründung eines Komitees ägyptischer Intellektueller zur Beobachtung der Wahlen von 1995 initiierte. Im Abschlußbericht wurden Fehler aufgelistet, die den Staat dazu veranlaßte, ähnliche Fehler bei den Parlamentswahlen im Jahre 2000 zu umgehen.

Wir sind um den Ruf Ägyptens in der Welt nach der Urteilsverkündigung beunruhigt, da Ägypten scharfer Kritik und einer Welle der Verurteilungen und Protesten seitens internationaler Medien, Menschenrechtsorganisationen und Regierungen und Insitutionen der internationalen Gemeinschaft ausgesetzt sind. Wir sind beunruhigt über die Zukunft der Zivilgesellschaft in Ägypten, deren Anhänger zutiefst erschüttert waren und deren Aktivitäten zurückgehen werden, nachdem sie gesehen haben, was einer respektierten Persönlichkeit wie Dr. Ibrahim widerfahren ist.

Wir sind besorgt über die vitale Rolle der Zivilgesellschaft, angesichts der extremistischen Strömungen, die versuchen, Ägypten in die Jahre der Dunkelheit zurückzustoßen. Wir sind in Sorge, Ägypten könne zurückfallen in seinen Anstrengungen, den Rahmen der Freiheiten, deren Früchte wir in einer Zunahme an Schriften und Veröffentlichungen begonnen haben zu sehen, zu bewahren. Wir sind besorgt um das Leben des 63-jährigen Dr. Ibrahim. Die physischen und psychologischen Haftbedingungen stellen eine große Gefahr für seinen schlechten Gesundheitszustand und sein Leben dar.

Die Unterzeichner appellieren an den ägyptischen Präsidenten Muhammad Hosni Mubarak, der die oben erwähnten Bedenken und Interessen zweifellos teilt, die unter seiner Aufsicht stehenden konstitutionellen und juristischen Institutionen zu nutzen, um Dr. Saad al-Din Ibrahim und seine Kollegen unverzüglich freizulassen, die Anklage gegen ihn aufzuheben und das Ibn Khaldun Research Center wieder zu öffnen.“

Eine Reaktion aus der ägyptischen Opposition

In der oppositionellen ägyptischen Wochenzeitung al-Usbua, die über lange Zeit die Attacken der ägyptischen Medien gegen Dr. Ibrahim anführte, veröffentlichte als Reaktion auf diese Erklärung einen Kommentar, in dem die Unterzeichner scharf kritisiert werden. Die Zeitung, die für ihre Kritik an der gemäßigten Haltung der ägyptischen Regierung gegenüber den USA und Israel bekannt ist, druckte den Kommentar vom 07. Oktober 2002 unter dem Titel: "An die 100 Intellektuellen, die Freunde von Saad al Din Ibrahim: Geht zurück in eure Löcher! Möge Allah Euch gnädig sein!":

"Mit einer verblüffenden Initiative wendeten sich 100 Personen, die sich selbst als arabische Intellektuelle beschreiben, an den Präsidenten und fordern die Freilassung von Dr. Saad al-Din Ibrahim. […] Wir hätten erwartet, dass sie ihre Stifte nutzen würden, um die Kameraden von [Muhammad] al-Dura und Sara Aroussi, den Märtyrern der Intifada, zu verteidigen. Aber es scheint, als sei es ihnen wichtiger, die Verbrechen Saad al-Din als den Irak oder Palästina zu verteidigen.

Wir erwarteten eine Petition mit ihren Unterschriften, die von den Schlächtern Bush und Sharon fordert, den Freiheitskämpfer Marwan Al-Bargouthi, der im zionistischen Todeslager wie ein Hund behandelt wird, freizulassen. Wir hatten gehofft, dass die in London, Paris und Beverly Hills lebenden Ägypter endlich aufhören würden, ihr Heimatland zu demütigen, indem sie über die Zivilgesellschaft und Menschenrechtsverletzungen in Ägypten reden, obwohl sie die letzten sind, die wissen, was in Ägypten wirklich geschieht. Wir hatten gehofft, die Unterzeichner würden ihr Gewissen nicht abstellen und den Staatspräsidenten auffordern, eine Entscheidung des Justizsystems zu beeinflussen [...], vergessend, dass eine Einmischung in ein Urteil der Gipfel eines Rückfalls ins Zeitalter der Finsternis darstellt.

Aber es scheint, das Richten von vergifteten Pfeilen gegeneinander ist zum besten Mittel geworden, um Unterschlupf in den Löcher zufinden und sich in den Schoß der Söhne des Westens zu werfen.[…]"

Unterzeichner des Kommuniqués

Dem Kommuniqué, welches in al-Quds al-Arabi erschienen ist, wurde folgende Liste der Unterzeichner angefügt:

"Adonis, arabischer Dichter (Frankreich), Al-Afif Al-Akhdar, tunesischer Schriftsteller (Frankreich), Dr. Ibrahim 'Uweis, Professor und Vorsitzender der Organisation 'International Justice' (USA), Ibrahim Al-Tawuti, Anwalt (Frankreich), Ibrahim Khayat, Journalist für Al-Hayat (England), Ibrahim Jawad, Vorsitzender der Organisation 'The Protection of Free Press' (England), Elias Khouri, Schriftsteller (Libanon), Dr. Ibrahim Khalil, Arzt (England), Dr. Ibrahim Habib, ägyptischer Arzt (England), Claudius Ibrahim, Journalist (England), Dr. Adib Makar, Professor (USA), Ahmad Al-Mana'i, Vorsitzender des tunesischen ‚International Relations Center’ (Tunesien), Alfonse Kilada, Geschäftsmann (USA), Elaine Tadrous, Schrifsteller und Mitglied der ‚Arab Writers Association’ (Australien), Dr. Amira Johara, Vorsitzender der medizinischen Hochschule in Toledo, Ohio (USA), Dr. Assil Bassili, Professor (Kanada), Iyad Abu Sahqra, Journalist für die Tageszeitung Al-Sharq Al-Awsat - (England), Bassil Salhouv, Aktivist des 'Arab Committee for Human Rights' (Frankreich), Butrus Andari, libanesischer Journalist (Australien), Tawfiq Bin-Brik, Dichter und Schriftsteller (Tunesien), Dr. Jamal Abd Al-Jawad, Wissenschaftler im ‚Al-Ahram Center for Political Research’ (Ägypten), Dr. Jack Ahmarnian, Schriftsteller (USA), Jack Al-Jarrah, Künstler (Frankreich), Jihad Al-Khazen, libanesischer Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Tageszeitung Al-Hayat (England), George Sam'an, Chefredakteur der Tageszeitung Al-Hayat (England), Dr. Georgette Suleiman, Professor (Australien), Dr. Salem Halim Barakat, Professor (USA), Hazem Saghia, Journalist für die Tageszeitung Al-Hayat (England), Khalid Haroub, Wissenschaftler an der Cambridge University and Reporter für den Fernsehsender Al-Jazeera (England), Hassan Sati, sudanesischer Journalist (England), Dr. Hilmi Jurjus, Arzt (England), Hatim Al-Qasasba, Journalist (USA), Dr. Raif Marx, Professor (USA), Dr. Rushdi Sa'id, ägyptischer Professor (USA), Dr. Rudolf Yeni, Arzt und Chefredakteur der Zeitschrift Al-Rissala (USA), Ziyad Amru, Schriftsteller (USA), Dr. Zina Al-Arabi, Wissenschaftler (VAE), Salim Al-Huss, ehemaliger libanesischer Premierminister (Libanon), Sameh Yusef, Doktorant (USA), Sami Haddad, Reporter für Al-Jazeera (England), Sa'd Al-Bazzaz, Chefredakteur der Tageszeitung Al-Zaman (England), Sa'd Jabbar, marokkanischer Anwalt (England), Dr. Sa'd Mikhail Sa'd, Ingenieur (USA), Sartyal Khalil, Geschäftsmann (USA), Dr. Sa'id Al-Shihabi, bahrainischer Journalist (England), Dr. Sa'id Al-Najjar, Professor und Vorsitzender der 'New Voice' Organisation (Ägypten), Dr. Salim Najib, ehemaliger Richter und Anwalt (Kanada), Dr. Samir Fahmi Babawi, Professor (USA), Samir Qassir, Journalist and Wissenschaftler (Libanon), Dr. Sadiq Jalal Al-Assiss, Professor (Syrien), Dr. Sabri Fawzi Johara, Arzt und Professor (USA), Sabri Fouad, ägyptischer Journalist (Australien), 'Adel Darwish, ägyptischer Journalist (England), 'Adel Jundi, Ingenieur und Berater, Mitorganisator des '100 Document' (Frankreich), 'Adel Malik, Journalist und ehemaliger Moderator (England), 'Adel Beidhoun, Schriftsteller (Libanon), Abed Al-Hassan Al-Amir, libanesischer Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Zeitung Al-Nour (England), Abd Al-Rahman Al-Rashed, Chefredakteur der Tageszeitung Al-Sharq Al-Awsat (England), Abd Al-Rahim Saber, marokkanischer Wissenschaftler (USA), Abed Al-Wahhab Al-Hani, tunesischer Wissenschaftler (Frankreich), Abd Al-Wahab Badr-Khan, Mitherausgeber der Tageszeitung Al-Hayat (England), Uthman Al-'Amir, Herausgeber des elektronischen Journals Eilaf (England), Ali Salem, Schriftsteller (Ägypten), Issam Shouri, Ingenieur (Kanada), Issam Abdallah, Chef der Politikabteilung des Al-Majala Journals (England), Imad Yusef, Pharmazeut (Kanada), Dr. Violet Daghir, libanesischer Schriftsteller und Wissenschaftler (Frankreich), Fouad Farah, Chemiker (USA), Sabri Max, ägyptischer Journalist (Australien), Muhammad Al-Arabi Al-Massari, ehemaliger marokkanischer Informationsminister, Muhammad Nouh, Künstler (Ägypten), Majdi Khalil, Schriftsteller, Wissenschaftler und Organisator des '100 Document' (USA), Dr. Majdi Sami Zaki, Professor an der Universität Paris (Frankreich), Muhammad al-Badri, Schriftsteller (Ägypten), Muhammad Sa'id, ägyptischer Moderator beim Satellitensender Abu Dhabi (VAE), Dr. Muhammad Al-Sayyid Al-Sa'id, Chef des Washingtoner Büros des Tageszeitung Al-Ahram (USA), Dr. Muhammad Al-Sa'dani, Professor (USA), Muhammad Al-Sharati, Maler (USA), Muhammad Tawfiq Zakaria, ökonomischer Kommentator (USA), Muhammad Krishan, tunesischer Moderator für Al-Jazeera (Qatar), Dr. Mamdouh Al-Qams, Ingenieur (USA), Maher Uthman, Journalist der Al-Hayat (England), Dr. M. Safr, Schriftsteller and Wissenschaftler (Frankreich), Dr. Munsif Al-Marzouqi, Schriftsteller and Professor (Tunesien), Michael Abd Al-Massih, Anwalt palästinensischer Herkunft, der am Obersten Gerichtshof Englands arbeitet (England), Michael Nasser Jayid, Promovent (Kanada), Nasser Al-Ghazaly, Herausgeber des Muqarbat Journals (Schweden), Dr. Nasr Hamed Abu Zeid, Professor (Niederlande), Dr. Najib Al-Jablawi, Ingenieur (USA), Nabi Abd Al-Malik, Vorsitzender der ägyptisch-kanadischen Organisation für Menschenrechte (Kanada), Dr. Hisham Sharabi, Professor (USA), Dr. Na'im Al-Shirbini, Ökonom (USA), Nabil Mikhail, Professor (USA), Dr. Hani Awadallah, Professor and Vorsitzender der arabisch-amerikanischen Menschenrechtsorganisation (USA), Haytham Managh, syrischer Schriftsteller und Wissenschaftler (Frankreich), Dr. Walis Al-Miri, Journalist (USA), Dr. William Hanna, Ingenieur und Forschungsdirektor für Boeing (USA), Yusef Ibrahim, Chef der Nahostabteilung im amerikanischen Ausschuß für Außenpolitik (USA)"

THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
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hagalil.com 17-10-02

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