hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

MEMRI Special Dispatch – 15. August 2002

Al-Ahram über die Verschärfungen der Einreisebestimmungen der EU-Staaten

Die ägyptische Tageszeitung al-Ahram veröffentlichte kürzlich einen Artikel, in dem über die Probleme ägyptischer Staatsbürger bei der Einreise in die Länder der Europäischen Union berichtet wird. Insbesondere durch die Verschärfung der Regelungen nach den Anschlägen vom 11. September und der folgenden Durchsetzung verschiedener Sicherheitspakete stellen die Visabestimmungen eine immer höhere Hürde dar.

Der Artikel erschien am 29. Juli 2002:

„Als Konsequenz der Ereignisse vom vergangenen 11. September haben die Botschaften der westlichen Länder damit begonnen, ihre Regelungen bei der Erteilung von Einreisevisa für die Antragsteller in Kairo zu verschärfen. Diese Maßnahmen sind die Ursache für die Probleme, mit denen viele Antragsteller besonders Kranke, die für eine ärztliche Behandlung reisen müssen, oder Studenten, die im Ausland studieren, konfrontiert sind. Auch Geschäftsleute haben bereits darunter zu leiden, weil sie das Visum infolge dieser Regelungen nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht erhalten, wodurch ihre Geschäfte geschädigt werden.

Das Außenministerium hat bereits viele Beschwerden von Bürgern, besonders von Kranken erhalten, die um Unterstützung [bei der Beantragung von Visa] ersuchten. In einigen Fällen waren die Bemühungen des Ministeriums erfolgreich, in anderen wird man sich weiter bemühen müssen.

[…]

Der britische Botschafter in Kairo, John Swither, betont, 95% der Antragsteller auf ein Einreisevisum erhielten dies mit Leichtigkeit innerhalb eines oder einiger weniger Tage. Er weist jedoch darauf hin, dass Verzögerungen bei den Visaanträgen für eine ärztliche Behandlung in London vorkommen. Um hierfür ein Visum zu erteilen, muss die Botschaft mit der Zieladresse Rücksprache halten, egal ob es sich nun um ein Behandlungszentrum oder eine Ausbildungsstätte handelt. Swither bemerkte, dass es ohne Komplikationen möglich sei, ein Visum für Großbritannien zu erhalten, da Großbritanniens durch seine Nichtzugehörigkeit zum Schengener Abkommen der EU-Länder bei der Visaerteilung relativ unabhängig von der EU-Politik in dieser Angelegenheit sei.

Im Gegensatz dazu bestätigt Nieg Lichtenfeld, Konsul der dänischen Botschaft, dessen Land z. Zt. die EU-Ratspräsidentschaft innehat, dass die Botschaften bei der Erteilung von Visa an die EU-Politik gebunden sind. Mit dem Hinweis auf die Vorgehensweisen seiner Botschaft erklärt er, dass der Umgang mit Antragstellern in Ägypten auf ihrer Vertrauenswürdigkeit aufbaue. Im Falle eines ägyptischen Geschäftsmannes, der öfter nach Dänemark reist, erhält dieser das Visum sofort, weil er bereits bekannt ist und man darauf vertraut, dass er in sein Land zurückkehrt. Lichtenfeld legt die Gründe dar, warum einige bei der Erteilung von Visa Probleme haben. Er weist darauf hin, dass die Anträge von Antragstellern, die noch nie in das Land eingereist sind, zunächst an Einwanderungsbehörden weitergeleitet werden, um den Antrag zu bearbeiten.

Michael Bedhoff, Presseattaché der deutschen Botschaft in Kairo, bestätigt, dass die Erteilung eines Visums nicht länger als sechs Tage dauert, jedoch nur bei der Erfüllung einiger Bedingungen. Der Antragsteller benötigt eine persönliche Versicherung, ein Konto auf seinem Namen sowie eine an ihn gerichtete Einladung, falls der Antragsteller ein Visum für eine medizinische Behandlung beantragt. Bedhoff begründet dies damit, dass einige Patienten nach Deutschland kamen, ohne ihre Behandlungskosten abdecken zu können.

[…]

Die Befürchtungen, die sich in diesen Maßnahmen widerspiegeln, haben nicht alle europäischen Länder heimgesucht. Die Verantwortlichen der spanischen Botschaft beispielsweise bestätigen, dass es, nach dem 11. September keine Veränderungen bei der Visumserteilung gegeben habe und bestreiten, dass es irgendwelche Einschränkungen bei der Erteilung der verschiedenen Visa gab. Sie legen dar, dass im Vergleich zum letzten Jahr die Anzahl der Visa, die an Ägypter erteilt wurden, im Vergleich zum letzten Jahr eher zugenommen habe.

[…]

In der letzten Zeit erreichten viele Beschwerden von Studenten, Kranken und Geschäftsleuten das [ägyptische] Außenministerium. Wie geht das Außenministerium mit solchen Beschwerden um?

Der Botschafter Muhammad Khairat Radi, Mitarbeiter des Außenministers, erklärt, dass das Ministerium bei der Lösung von Problemen der Bürger eine wichtige Rolle einnehme. Das Ministerium kümmere sich um Probleme im In- und Ausland und bearbeite jede Beschwerde, die die Hilfe des Ministeriums erfordere.

Hier wird die Bedeutung des Respekts vor der Souveränität und dem Recht der einzelnen Staaten deutlich, ihre Politik und die Maßnahmen zum Schutz ihrer Interessen zu bestimmen. Der Umgang mit den Beschwerden baut schließlich auf den guten Beziehungen mit den Staaten der Welt auf. Auch die persönlichen Kontakte zu den Verantwortlichen in den Botschaften und Konsulaten sind von Bedeutung, um die besonderen humanitären Fälle wie bei Krankheiten, die eine Reise ins Ausland erfordern, zu klären. Dabei geht es jedoch nur darum, die konsularischen Vorgänge zu beschleunigen und nicht, Ausnahmen zu erwirken.

Khaled Radi weist darauf hin, dass das Ministerium beispielsweise einen Antrag von einem bekannten Geschäftsmann mit einem guten Ruf erhalten habe, der das Ministerium darum bittet, bei der Beschleunigung seines Visumantrags bei einer Botschaft eines europäischen Landes in Kairo behilflich zu sein, da die Maßnahmen zur Visaerteilung die Angelegenheit verzögere. Daraufhin habe man sich mit den Verantwortlichen für konsularische Angelegenheiten in Verbindung gesetzt, um die Visaerteilung zu erleichtern. So habe sich das Ministerium auch bei einer anderen europäischen Botschaft eingeschaltet, um einem anderen Bürger, der zur Behandlung in eines der Krankenhäuser des Landes reisen wollte, die Visumserteilung zu erleichtern.

In einem dritten Fall hat die Botschaft eines europäischen Staates einem Antrag entsprochen, einer Delegation von Mitarbeitern einer großen nationalen Institution 50 Visa zu erteilen, um in der Hauptstadt bei einer internationalen Ausstellung zu arbeiten. Diese Institution hatte einen Antrag auf 120 Visa gestellt und das Ministerium setzte sich mit der Botschaft des europäischen Landes in Verbindung, um die Angelegenheit zu beschleunigen.

Probleme entstehen durch junge Männer, die einen Antrag zur Einreise in ein europäisches Land stellen, um dort eine Chance auf Arbeit zu bekommen, obwohl dieses Land selber unter Arbeitslosigkeit leidet. Sie erhalten daher kein Einreisevisum, oder sie werden, falls sie auf illegalem Weg oder mit einem nicht rechtmäßigen Visum eingereist sind, ausgewiesen.

Um dieses Problem grundsätzlich zu lösen, empfiehlt das Außenministerium den jungen Männern in ein nicht-europäisches Land zu reisen, in dem es mehr Arbeitsmöglichkeiten gibt und das ihre Spezialisierungen und Erfahrungen benötigt, anstatt in Länder wie Großbritannien, Frankreich, Italien oder andere europäische Länder zu reisen, die keinen Bedarf an Arbeitskräften haben."

THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
eMail:
memri@memri.de, URL: www.memri.de
© Copyright 2002. Alle Rechte vorbehalten.

hagalil.com 30-08-02

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved